Meska's Blog

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Das Schweigen brechen

Ich und mein Mini

Ich bin es gewohnt, allein zu sein, dass niemand da ist, wenn es mir mal wieder wirklich beschissen geht und das ist schon okay. Immerhin tat ich auch nie etwas dafür, versteckte mich hinter dem PC (so, wie ich es in meinem letzten Beitrag beschrieb) und dachte, ich müsste alles mit mir selbst klären. Flucht vor dem Leben, Angst, verletzt zu werden, Angst enttäuscht zu werden, ich bin’s so leid inzwischen. Anders ist es, wenn ich in meinem Mini sitze, ich mein mehr als 10.000 km in rund drei Monaten sprechen wohl für sich. 4.000 davon bin ich in meinem Urlaub gefahren und davon wiederum knapp 1.300 an einem Tag – ziemlich genau sogar. 10 Uhr losgefahren, 10 Uhr wieder gekommen, mit Tränen in den Augen am Boden zerstört. Allerdings ist das jetzt nicht das Thema in diesem Abschnitt, sondern eben meine neue Lebensgefährtin.

Manch einer mag mich für bekloppt halten, weil ich von meinem Mini spreche, als sei es eine Person, als hätte sie eine Seele und irgendwo hat die Kleine das auch. Inzwischen führte ich schon viele Gespräche mit ihr und das ohne je eine Antwort zu erhalten. Neue Rituale haben sich in den vergangenen Wochen eingeschlichen, wie beispielsweise ein “gute Nacht Küsschen” aufs Dach oder ein herzhaftes “guten Morgen” vor dem Weg zur Arbeit. Es ist schon ein paar Tage her, da schrieb ich einer Bekannten, dass ich eben meine Süße noch in die Garage stellen muss, als Antwort kam, dass sie hofft, dass ich von meinem Auto spreche. Ich muss immer noch lachen, wenn ich dran denke, und natürlich sprach ich von meinem Auto oder eben meinem Mini.

Hätte nie gedacht, dass ich irgendwann einmal eine so intensive Bindung zu einem Gegenstand aufbaue oder zu überhaupt irgendwas, tatsächlich denke ich inzwischen sogar, dass man von Liebe sprechen kann. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich sie sehe, ganz egal ob morgens, abends, vor oder nach dem Zustellen, wenn ich bei einer Freundin auf dem Balkon sitze und zum Parkplatz schaue oder selbst nach dem Einkaufen, wenn ich wieder zu ihr zurücklaufe. Jedes Mal, wenn ich meinen Mini sehe, bin ich glücklich.

So ein Gefühl hatte ich noch nie und scheinbar bin ich damit auch nicht allein, denn ich bin inzwischen ziemlich vielen Gruppen und Foren beigetreten und überall steckt diese Leidenschaft drin, wer Mini fährt, liebt sein Auto. Ich möchte hier keine Werbung für BMW machen oder so, aber Mini ist schon verdammt geil.

Es ist auch nicht verwunderlich, dass ich so eine intensive Bindung aufgebaut habe, schließlich war sie da, als sonst niemand greifbar war… hat mir geholfen, den schlimmsten Tag meines Lebens zu überstehen, besagte 1.300 km von weiter oben und mein Gott in diesem Auto habe ich zu mir selbst gefunden.

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