Meska's Blog

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Wieso Weihnachten “Not a Thing” ist

Weihnachten hat vor vielen Jahren für mich seinen Charme verloren. Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass ich aus einer zerrissenen Familie komme und bisher keine eigene Familie gegründet habe. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich erkannt habe, dass zwei oder drei Tage der “Besinnlichkeit” die Probleme der Welt nicht verändern und ich diese scheinheilige Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung einfach nicht ertrage.

Wäre es nicht schöner, sich das ganze Jahr über bewusst zu machen, was im Leben wirklich wichtig ist, und nicht nur zu Weihnachten?

Ich meine, ich erwarte nicht, dass jeder meine pessimistisch-sarkastische Art teilt, in der Hoffnung, dass jemand den tieferen Sinn dahinter erkennt. Aber egal…

Vor etwa einem Jahr habe ich beschlossen, etwas in meinem Leben zu ändern, nicht für jemand anderen, sondern nur für mich. Und es geht mir gut damit. Endlich kann ich sein, wer ich bin oder immer sein wollte. Das ist auch der Grund, warum ich nur noch sehr wenig blogge. Ich habe keinen Grund mehr, meinen Frust oder meine Gedanken niederzuschreiben. Stattdessen kann ich sie frei äußern, ohne dass es jemandem übel genommen wird.

Kürzlich war ich einkaufen und vor mir war eine Frau, die mit allem extrem langsam war: langsam beim Bezahlen, langsam beim Einräumen usw. Manchmal kann man mir deutlich ansehen, was ich denke, also schaute sie in meine Richtung und sagte: “Ja, ich bin langsam wie eine Schnecke.” Ohne groß nachzudenken, antwortete ich: “Wow, Sie können Gedanken lesen.” Sie war kurz still, schaute wieder zu mir und sagte: “Ja, aber ich verstehe auch Spaß.” Ich erwiderte: “Gut, denn nicht jeder versteht meinen Sarkasmus.” Es folgte erneutes Schweigen… “Nun ja, doch… das verstehe ich.” Sie hat es nicht verstanden. Trotzdem war es lustig. Wir haben beide gelacht, uns einen schönen Abend gewünscht und sind unserer Wege gegangen.

Und das ist keine Ausnahme. Solche Situationen passieren mir hier ständig, und mir gefällt es. Die Leute sind einfach großartig, viel unbeschwerter als beispielsweise im Schwarzwald, und es geht mir gut.

Ja, zum ersten Mal seit Jahren kann ich sagen, dass es mir gut geht. Das wusste ich bereits Anfang des Jahres, als ich meine Sachen gepackt und abgehauen bin. Inzwischen habe ich die Kraft und Stärke, zu sagen, wenn mich etwas stört. Ich renne niemandem mehr hinterher oder versuche es allen recht zu machen, außer mir selbst.

Ich möchte einfach nicht in ein paar Jahren zurückschauen und mich darüber ärgern, mit wem ich meine Zeit verschwendet habe. Das brauche ich nicht mehr.

Die Zeiten, in denen ich meinen Selbstwert von anderen abhängig gemacht habe, sind vorbei. Es ist noch nicht allzu lange her, dass ich jemanden über eine Datingplattform kennengelernt habe. Früher dachte ich: “Gut, ich gebe ihr eine Chance”, auch wenn mich von Anfang an Dinge gestört haben. Heute kann ich sagen: “Komm, scheiß drauf, ich brauche das nicht.” Das ist für mich persönlich ein großer Schritt.

Jeder bekommt von mir eine Chance, manchmal sogar eine zweite oder dritte. Aber irgendwann muss Schluss sein…

… Aber dem werde ich mich in einem neuen Beitrag widmen. Schöne Feiertage.

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