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Es ist immer eine Art Eigentherapie – das Schreiben. Vom Kopf in die Finger, durch die Tastatur ins Netz. Wenn ich die Gedanken in meinem Schädel nicht mehr ordnen kann, wenn sie mich zu sehr belasten, runterziehen… ist es wieder an der Zeit zu tippen. Inzwischen habe ich mir zwar angewöhnt frei raus zu reden, doch hin und wieder gibt es nach wie vor Themen auf die ich lieber mit dieser Methode, dem Schreiben, antworte.

Ein großes Manko an der Schreiben-Methode ist, dass es ausreichend Intelligenz, Einfühlungsvermögen und Verständnis benötigt, um wirklich zu verstehen worauf ich hinaus will:

„Wie schraubt man die Erwartungen anderen gegenüber am besten auf null.“ so oder so ähnlich habe ich vor einigen Tagen ein Gespräch mit meiner Sozialarbeiterin begonnen die sich glücklicherweise Zeit für mich genommen hat, damit ich mich mal wieder auskotzen konnte um das loszuwerden was mich an diesem Tag wieder einmal bedrückt hat. „Ich habe ihnen gesagt, dass ich künftig schreien werde, bevor es wieder zu spät ist und ich den Depressionen verfalle.“ hieß es von mir weiter.

Es tat gut eine neutrale Meinung zu hören, zu sprechen, etwas Last loszuwerden, aber da wo ich kurz angefangen habe gibt es noch so viel mehr. „Ist es genau diese eine Person oder sehnen sie sich einfach wieder nach einer Freundin?“, „Was ist es was sie glücklich macht? Wieso geht es ihnen hier besser als wo anders?“ zwei ausschlaggebende Fragen die sie mir gestellt hat und über deren Antwort ich nun weit mehr als eine Woche nachdenke.

Frei aus dem Bauch heraus würde ich sagen: „Ja, diese eine.“ und „Harmonie.“ doch eine der auffälligsten Eigenschaften von hochsensiblen Menschen ist, dass sie lange Zeit über die Vergangenheit nachdenken „Was wäre wenn…“ immer wieder Pro und Contra abwägen, das Erlebte im Gedanken oder Träumen immer und immer wieder durchleben, versuchen zu verstehen, eine akzeptable Antwort zu finden… und wenn sie dann mal eine Antwort haben, steht am Ende dann doch sowieso nur das „Wieso?“.

Es dauert seine Zeit und wird bei mir noch einige Zeit dauern bis ich verstehe und akzeptiere, wobei das Verstehen das geringere Problem ist und ich mich überwiegend mit der Akzeptanz beschäftige. Oft habe ich auch versucht mit einer „Leck-Mich-Am-Arsch-Haltung“ durch die Welt zu gehen, doch ich bin viel zu geradlinig und halte zu sehr an meinen Prinzipien fest um Dinge einfach so hinzunehmen.