Ohne weiter auf das Thema Corona einzugehen, hat mich die anhaltende Krise etwas gelehrt. Krisen kann man auf zwei Arten überwinden, entweder man steckt den Kopf in den Sand, lässt sich hängen und gibt auf, verwehrt sich selbst glücklich zu sein und sucht im Bestfall noch die Schuld bei allen anderen ODER man steht auf, setzt sich Ziele und diese um, wächst über sich hinaus und lernt neue Seiten an sich kennen – verwehrt sich unglücklich zu sein und dreht den Spieß einfach um.
Ich kann, ich will, ich werde – nicht etwa ich könnte, sollte, wollte. Tatsächlich verstehe ich wie schwer es sein kann sich selbst zu motivieren, am stärksten war ich tatsächlich immer unmittelbar nach eine Trennung (nur als Beispiel) motivierte mich nach dem Motto: “Dir werde ich es zeigen.” doch das war falsch, denn ich muss es niemandem zeigen, außer mir selbst – ich muss mein ganzes Leben mit mir selbst verbringen und mit mir selbst im Reinen sein.
Früher war ich dann enttäuscht, weil meine Bemühungen nicht wahr genommen wurden – fragte mich wieso und konnte es nicht verstehen, daraus folgte ein Absturz und ich verwehrte mir selbst glücklich zu sein – Böser Fehler. Klar rappelte ich mich dann irgendwie immer wieder auf, doch ich konnte keine klare Linie halten. So ging es dann immer auf und ab, auf und ab.
Gestern unterhielt ich mich mit einem Bekannten, er erzählte mir eine Geschichte von jemandem aus seinem Freundeskreis, dessen Freundin neulich bei einem Unfall gestorben ist, anschließend seine Mutter von Krebs dahingerafft wurde und zu guter Letzt seine Katze noch starb. Drei Schicksalsschläge in kürzester Zeit und sicher kann selbst der größte Empathie-Krüppel nachempfinden wie es der Person wohl gehen muss. Nun, Trauern ist okay… unten liegen bleiben jedoch nicht – irgendwann muss es weiter gehen und das ist man niemandem außer sich selbst schuldig.
Täglich kann ich beobachten wie Menschen in zwei Richtungen wandern: Die einen geben auf, werden beispielsweise fetter, suchen überall die Schuld außer bei sich selbst und die anderen stehen auf und entwickeln sich weiter. Kurzarbeit? Gut! Mehr Zeit für mich, mehr Zeit, um mich zu bilden, weiterzuentwickeln, mehr Sport zu treiben – Dinge umzusetzen für die ich sonst “keine Zeit habe” (keine Zeit zu haben ist relativ, keine Zeit zu haben bedeutet nämlich schlussendlich nichts anderes als “keine Priorität”).
Bislang bin ich noch nicht dahintergekommen was die beiden Gruppen unterscheidet, aber ich denke, wer fällt und liegen bleibt ist bisher noch nie richtig auf die Fresse gefallen, denn spätestens, wenn man gar nichts mehr zu verlieren hat bestehen alle Möglichkeiten.
Also bleib nicht liegen – steht auf.
Auf deinem Sterbebett wirst du nicht denken: “Wow. Das war geil, als ich einfach nichts getan habe.” – Nein, dir wird bewusst werden, dass du die Zeit weitaus besser hättest nutzen können. Diese Erkenntnis lässt sich übrigens auch auf viele andere Dinge anwenden, doch wenn du verstanden hast worauf ich hinaus möchte bedarf es keiner weiteren Erläuterungen.