Meska's Blog

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

35 also

Als ich neulich draußen unterwegs war, schoss mir wieder etwas in den Kopf. Ich erinnerte mich an fünf kleine Worte, die mir ein völlig Fremder mit auf den Weg gab.

Vor 5 Jahren, kurz bevor ich 30 wurde und scheinbar schon so ziemlich alles durchgemacht hatte, ging es mir, wie so oft zu dieser Zeit, echt ziemlich beschissen. Ich fragte mich, ob das Leben, wie ich es bis dato führte, wirklich lebenswert ist.

Tatsächlich gab es solche Phasen immer mal wieder in meinem Leben. Wer depressiv ist, wird immer depressiv sein, so wie ein Alkoholiker immer ein Alkoholiker sein wird. Ich erwarte eigentlich so viel vom Leben, verstehe die Menschen oft nicht und wenn etwas nicht so läuft, wie ich das gerne hätte, wirft mich das auch direkt aus der Bahn.

Ich nehme mir oft viel zu viel vor, und wenn etwas nicht so funktioniert, wie ich das gerne hätte, stagniere ich und reiße alles mit dem Arsch wieder ein, was ich mit den Händen aufgebaut habe.

Mit meiner Kommunikation verhält es sich ähnlich. Auf jedes Kompliment folgt ein dummer Spruch, und zack – wieder alles für den Arsch. Wobei… wenn ich darüber nachdenke, dann ist das nicht mehr so. Im Gegenteil, ich bin so nicht mehr. Wenn ich jemanden mag, dann sage ich ihm oder ihr das, ohne Wenn und Aber…

Schöner Golf

Neulich stand ich in München an der Ampel, neben mir ein alter 1er Golf, der mir schon von Weitem aufgefallen war. Der Fahrer hatte die Scheibe unten, weil es sehr warm war. Ich senkte meine Beifahrerscheibe ebenfalls, neigte mich in seine Richtung und rief: “Schöner Golf!”

Er lächelte, grinste, nickte und bedankte sich bei mir: “Danke!” Ich musste auch grinsen. Es war ein schöner Moment inmitten des Alltagstrubels der Münchner Innenstadt.

Es waren nur zwei ernst gemeinte Worte von mir, die uns beiden den Tag versüßt haben. Doch statt wie üblich noch irgendwas Dummes hinterherzuhauen, ließ ich es einfach so stehen und lächelte. Es fühlt sich immer noch gut an, wenn ich daran denke.

Nachdem meine Aussage kurz gewirkt hatte, grinste er noch breiter, während er meinen Transporter inspizierte: “Schöner Lieferwagen – toll foliert!” Auch ich bedankte mich mit einem lautstarken: “Dankeschön!” und wir mussten beide wieder grinsen. Die Ampel wurde grün, und wir fuhren getrennter Wege.

Nun, wieso erzähle ich das?

Was mir klar geworden ist

In diesem Moment ist mir klar geworden, dass es mir gut geht und ich zufrieden bin. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich mich nicht fehl am Platz oder missverstanden gefühlt. Mir wurde einfach klar, dass ich gerade da bin, wo ich sein soll, und dass es mir gut geht. Wirklich.

Es geht mir gut, es geht mir so gut. Einfach gut. Klar könnte es noch besser sein, aber das wird. Es wird… es wird alles gut. Ich spüre das aus tiefstem Herzen. Ich war tatsächlich noch nie so lebendig wie hier, jetzt und heute.

Ein paar Tage später bin ich mit meiner Freundin zusammengekommen, worüber ich mehr oder weniger auch schon geschrieben habe. Ich wurde auf der Arbeit “befördert”, und das, obwohl ich noch in der Probezeit bin. Mir wurde klar, dass dieser Typ, den ich vor 5 Jahren online kennengelernt habe, recht hatte…

Mit 35 hört’s wieder auf

Eric, ganz egal, was dich gerade beschäftigt oder rumtreibt … mit 35 hört’s wieder auf …

Heute bin ich 35 geworden und es hat aufgehört. Danke.

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