Logo von Meskasblog

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

The Alters

Was wäre, wenn? – The Alters und die Sache mit dem MINI

Wenn ich damals keinen MINI gekauft hätte, sondern diesen Suzuki Swift Sport, der mir kurzzeitig den Kopf verdreht hat – wer weiß, wo ich heute wäre. Irgendwo in Bayern. Vielleicht nie nach Schüttorf gezogen. Kein Blog, keine Werkstatt, keine nächtlichen Monologe über Sinn, Wahnsinn und Fahrzeuge mit Charakter. Vielleicht ein ganz anderes Ich. Einer, der nie mit 150 durch Holland gebrettert ist. Oder einer, der heute zufrieden in einer Agentur sitzt und Tabellen auswertet. Vielleicht.

Genau das ist die Ausgangsfrage in The Alters – nur dass sie nicht bei einem Kleinwagenvergleich endet, sondern bei fundamentalen Lebensentscheidungen. Und bei Klonen. Also vielen Versionen von dir selbst. Nur: jeder dieser Klone ist ein Produkt einer anderen Entscheidung, eines anderen Weges. Einer anderen Biografie. Das Spiel hat mich mit genau der Art von Gänsehaut erwischt, für die ich sonst Texte schreibe.

Ein Spiel über Identität, Entscheidungen und Überleben

Du bist Jan. Und Jan ist gestrandet. Allein. Auf einem Planeten, auf dem die Sonne dich in Minutenschnelle rösten kann, wenn du nicht in Bewegung bleibst. Deine Basis – eine rotierende, mobile Konstruktion – ist deine einzige Überlebenschance. Aber du schaffst es nicht allein. Also klonst du dich. Oder besser: Du erzeugst alternative Versionen deiner selbst. Alters.

Da ist zum Beispiel der Botaniker-Jan, der in einem anderen Leben der Natur den Vorzug vor Technik gegeben hat. Oder der Techniker-Jan, der sein Leben der Konstruktion widmete und mit seinem Pragmatismus manchmal schwer zu ertragen ist. Jeder von ihnen bringt eine Fähigkeit mit – aber auch ein Päckchen. Ängste, Zweifel, Ambitionen. Und du musst mit all diesen Ichs irgendwie klarkommen. Sie koordinieren, beschäftigen, manchmal trösten. Und du musst vor allem eines: dich mit dir selbst auseinandersetzen.

Was wäre, wenn… du jemand anderes geworden wärst?

Je länger ich gespielt habe, desto mehr ertappte ich mich bei dieser einen Frage: Was wäre, wenn ich in meinem Leben an Punkt X anders abgebogen wäre? Kein MINI. Keine Autoverwertung. Ein anderer Bürojob. Vielleicht nie eine Trennung durchlebt. Hätte Edna nie kennengelernt. Wäre heute irgendwo im Süden mit einem Hund, einem Job, der mich nicht aufregt, und einem ganz anderen Alltag.

Das Spiel nimmt diese Gedanken nicht nur ernst – es spielt sie durch. In kleinen Momenten, in Gesprächen mit deinen Alters, in Entscheidungen, die das Ende verändern. Und irgendwann merkst du: Es geht nicht nur ums Überleben. Es geht darum, dich selbst zu verstehen. In all deinen möglichen Versionen.

Fazit: Kein Spiel für Zwischendurch, aber eins für’s Leben

The Alters ist kein typischer Survival-Builder. Es ist eine psychologische Reise mit Schraubenschlüssel und Gefühl. Wer nur effizient bauen und optimieren will, wird nervös. Wer sich auf den emotionalen Kern einlässt, bekommt ein Spiel, das lange nachhallt. Und einen verdammt guten Grund, mal über eigene Entscheidungen nachzudenken. Über alle Jan(e)s, die man hätte sein können.

Ich für meinen Teil bin froh, dass ich den MINI genommen hab. Auch wenn der gerade nicht fährt.

Weiter Beitrag

Kommentar verfassen

Impressum & Datenschutz

© 2013-2025 meskasblog.de | meska.me