Keine Pflichtbeiträge
Seit meinem letzten Beitrag sind schon wieder einige Tage vergangen. Absichtlich – denn ich wollte von diesem „Okay, ich schreibe jetzt jeden Tag etwas“ wegkommen. Solche gezwungenen Texte haben einfach keine Seele, und genau das möchte ich vermeiden. Wenn ich schreibe, dann nur, weil ich wirklich etwas zu sagen habe.
Un poco español
Die ersten beiden Tage meines Praktikums sind inzwischen vorbei. So langsam verstehe ich, woher die Redewendung kommt, dass einem etwas „spanisch“ vorkommt. Es ist vieles anders, als ich es gewohnt bin. Manchmal wirkt es chaotisch, unstrukturiert und trotzdem irgendwie entspannt. Man muss sich daran gewöhnen, sonst wird man wahnsinnig.
Erste Eindrücke
Die Spanier, die ich bisher kennengelernt habe, reden und lachen viel. Sie scheinen locker drauf zu sein, wirken aber gleichzeitig so, als hätten sie auf nichts wirklich Lust. Vielleicht ist es nur meine Wahrnehmung oder die Müdigkeit der letzten Tage, aber es ist mir aufgefallen. Natürlich will ich das nicht verallgemeinern – schließlich basiert mein Eindruck bisher nur auf einer Handvoll Leute.
Frauenüberschuss und Sprachbarriere
Mir fällt außerdem auf, dass hier deutlich mehr Frauen als Männer unterwegs sind. An sich nichts Schlechtes – ganz im Gegenteil. Nur leider stehe ich mit meinem Spanisch noch ziemlich am Anfang. In Deutschland weiß ich ziemlich genau, wann ich was sagen muss, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Hier dagegen fehlen mir einfach die Worte. Ich stolpere über einfache Sätze, und in manchen Situationen bleibt mir nichts anderes übrig, als mit Händen und Füßen zu erklären, was ich meine.
Vielleicht sollte ich einfach alles auf Humor setzen. Man sagt ja, dass eine von hundert „ja“ sagt. Vielleicht reicht es also schon, wenn ich durch die Straßen laufe und rufe: „¿Sexo oral?“ Wer weiß – wahrscheinlich nicht die beste Taktik, aber der Gedanke bringt mich zumindest zum Schmunzeln. Und manchmal ist genau das nötig, um hier nicht komplett im Kulturschock zu versinken.