MSK Logo

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Jahresrückblick 2015

Kein Zuhause, kein Halt, aber ich hab weitergeschrieben

Wenn ich heute auf 2015 zurückblicke, sehe ich kein stabiles Jahr. Ich sehe ein provisorisches. Eins mit zu vielen Gedanken, zu wenig Schlaf und ohne echten Boden unter den Füßen. Ich war nicht angekommen – nirgendwo. Keine Wohnung, kein Job, keine Beziehung. Aber der Blog war da. Und manchmal war das genug.

Kein richtiger Anfang – nur ein Versuch

„Der Sinn des Lebens“ war mein erster Beitrag 2015. Eine große Frage, mitten im Nichts. Ich hatte gerade eine Klinik hinter mir und lebte in einer Art Wohnheim. Ich war raus aus allem – und suchte irgendwo wieder Anschluss. „Ja, ich lebe noch“ war keine Floskel, sondern der Versuch, mir selbst das zu bestätigen.

Umschulung, zweiter Versuch

Ich habe die Umschulung zum Fachinformatiker nochmal angefangen. Diesmal ernsthafter. Ich wollte einen Schritt nach vorne. „Zurück zur IT“ war ein nüchterner Entschluss – kein Neuanfang mit Tusch, sondern einer mit leisen Zweifeln. Die Inhalte langweilten mich nach wie vor, aber ich wollte durchhalten. Einfach, weil ich musste.

Nachts wach, tagsüber leer

Ich habe sehr viel geschrieben. „Depressionen“, „Freitod hätte ich sein können“, „Schreibblockade“, „Year of Tears“ – das war kein Konzept, das war Zustand. Ich konnte nachts nicht schlafen, also hab ich geschrieben. Ich war traurig, also hab ich geschrieben. Ich war verloren, also hab ich geschrieben.

Ich habe mich in Fragen verloren: „Bin ich ein Egoist?“, „Will ich überhaupt schreiben?“, „Alles so widersprüchlich“. Es gab keine klaren Antworten. Aber es gab Texte. Und das war besser als nichts.

Zwischen Frauen, Fragen und Verlust

Beziehungsthemen zogen sich durch das ganze Jahr. „Oberflächliche Partnerwahl“, „Tinder“, „Onlinebekanntschaften“. Ich war auf der Suche – nicht nur nach jemandem, sondern auch nach mir. Nach Nähe, die nicht gleich Verpflichtung bedeutete. Ich hab über Frauen geschrieben, weil ich nicht mehr über eine bestimmte schreiben konnte.

Manche Menschen, die ich 2015 kennengelernt habe, tauchten nicht im Blog auf. Aus Rücksicht. Aus Vorsicht. Heute könnte ich darüber schreiben, aber ich halte mich an das, was damals galt: Ich hab’s gelassen. Aus Respekt.

Urlaub, zum ersten Mal

„Eine Woche Italien“ war mein erster richtiger Urlaub seit Jahren. Kein Luxus, keine große Geschichte. Aber es war ruhig. Es war Sonne. Es war Abstand. Und es hat geholfen – nicht viel, aber ein bisschen.

Dann kam K

Gegen Ende des Jahres taucht „K“ auf. Und Teil 2. Wer oder was K war, bleibt im Blog vage. Und das ist gut so. Es war nicht die große Liebe, nicht die Rettung – aber es war eine Begegnung. Und in einem Jahr wie 2015 war das viel.

Rückblickend?

2015 war mein tiefstes Loch. Aber auch das Jahr, in dem ich angefangen habe, mich herauszuarbeiten. Nicht schnell, nicht spektakulär. Aber ehrlich. Ich hatte keine Wohnung, kein Geld, keine Struktur – aber ich hatte diesen Blog. Und der hat mir in dem Jahr vielleicht mehr geholfen als alles andere.

vorheriger Beitrag

Antworten

Impressum & Datenschutz