Was ist dein Lieblingshobby oder -zeitvertreib?
Ich tu mich schwer mit dem Wort Hobby. Es klingt so nach Freizeitgestaltung, nach einem festen Termin im Kalender, nach etwas, das man macht, wenn alles andere erledigt ist. Bei mir ist das anders. Ich hab nie bewusst entschieden, womit ich meine Zeit verbringe – vieles hat sich einfach ergeben, weil es sich richtig anfühlte.
Wenn ich etwas tue, dann will ich darin aufgehen. Ich kann schlecht Dinge „so nebenbei“ machen. Mich reizt, wenn etwas Konzentration fordert. Wenn ich merke, dass mein Kopf gebraucht wird – dass Denken, Tüfteln, Probieren einen Rhythmus bekommen. Das ist für mich Entspannung.
Ich schalte nicht ab, indem ich nichts tue. Ich schalte ab, indem ich voll drin bin. Beim Schreiben, beim Coden, manchmal beim Basteln an meinem MINI – einfach, um zu verstehen, wie etwas funktioniert. Oder früher, als ich noch eigene Maps für Games gebaut habe: Stunden damit verbracht, Licht, Wege und Sounds so zu setzen, dass sie sich „richtig“ anfühlen. Ich hab die Spiele weniger gespielt, als dass ich sie auseinandergebaut habe, um zu sehen, wie sie gemacht sind.
Diese Art von Denken beruhigt mich. Wenn ich etwas begreife, ordne ich gleichzeitig alles andere im Kopf. Es ist fast meditativ, nur ohne das ganze Drumherum. Kein „Nichtdenken“, sondern „anders denken“.
Ich mag Dinge, bei denen Präzision zählt. Wo Details entscheiden, ob etwas funktioniert oder nicht. In solchen Momenten entsteht so eine Art Stille – keine äußere, sondern innere. Es ist dieser kleine Moment, wenn man merkt: Jetzt passt es. Jetzt ergibt es Sinn.
Ich glaube, das ist der Grund, warum mich Monotonie so anstrengt. Wenn etwas keinen Anspruch hat, beginnt mein Kopf zu wandern, sucht sich Baustellen, Fragen, Unruhe. Anspruchsvolle Dinge zwingen mich, präsent zu sein. Und das ist, paradox genug, meine Art zu entspannen.
Ich hab nie das Bedürfnis gehabt, mich einfach berieseln zu lassen. Ich brauch das Gefühl, etwas zu verstehen oder etwas zu verbessern. Und sei es nur ein Stück Code, ein Satz oder ein Mechanismus, der wieder so funktioniert, wie er soll.
Vielleicht ist das mein eigentliches Hobby: mich so zu verlieren, dass ich dabei zu mir komme.