Meska's Blog

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Dann kam K – Teil 1

K war seit meinem 18. Lebensjahr präsent. Ich durfte oder musste sie damals auf der Berufsschule kennenlernen, und seitdem verfolgt sie mich mehr oder weniger. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich oft an sie denken würde. Nein, sie drängt sich gelegentlich in mein Leben. Trotzdem war ich bis dato nie ihr Freund.

Ohne die anderen schlechter darstellen zu wollen, könnte man sagen, dass K rein äußerlich zur Oberklasse gehörte. Zumindest damals. Seit meinem Umzug haben wir uns allerdings nicht mehr gesehen. Aber die “Oberklasse” bezieht sich nur auf die äußeren Werte, denn innerlich, vor allem geistig, bildet sie eindeutig das Schlusslicht.

Nicht dass ich sie in diesem Augenblick nur als dumm darstellen möchte. Im Gegenteil, ich habe es ihr schon mehr als einmal ins Gesicht gesagt. Andernfalls würde ich hier in Textform auch nicht darauf herumreiten. Aber egal, sie war immer so etwas wie mein Plan B. Wenn alle Stränge gerissen waren und der Druck in meinem Kopf zunahm, wusste ich, wen ich anrufen konnte. Und ganz ehrlich, nüchtern betrachtet, sollte jeder jemanden wie sie haben, einen guten Freund oder eine gute Freundin. Klar definierte Verhältnisse, rein körperlich.

Wie ich schon sagte, durfte ich sie in der Berufsschule kennenlernen. Anfangs sah man uns nicht oft zusammen, aber bis zum Abbruch der Lehre wurde es immer mehr.

Oft selbst gefragt

In den Jahren danach stellte ich mir oft die Frage, warum ich sie nicht als Erste genommen hatte. Es gab Gelegenheiten, und ihr Interesse war definitiv da. Aber es kam anders.

Wahrscheinlich lag es an einem Problem, das heute noch bei mir auftritt. Meistens will ich es gar nicht wahrhaben oder realisiere es erst gar nicht, wenn ein Mädchen mehr Interesse an mir hat. Auch dazu gibt es einige Geschichten, aber das ist ein anderes Thema.

Nachdem ich meine erste Lehre abgebrochen hatte, verloren wir uns einige Zeit aus den Augen. Ich hatte zu viel mit mir selbst zu tun und wollte keinen Gedanken mehr an sie verschwenden. Wieso auch? Wir waren Freunde.

Es vergingen rund 2 Jahre. Meine erste Beziehung und die damit verbundene Trennung lagen bereits hinter mir. Als ich nach der Arbeit vom Hauptbahnhof zu meinem Bruder lief, träumte ich, wie so oft. Ich war in Gedanken versunken und nahm kaum wahr, was um mich herum geschah. Plötzlich schrie jemand meinen Namen. Verdutzt schaute ich mich um, bis ich sie erblickte. K kam mit offenen Armen auf mich zu gerannt, fast wie in einem typischen Hollywood-Film. Wir umarmten uns zur Begrüßung, sie freute sich riesig. Und zugegeben, ich mich auch. Es konnte kein Zufall sein, dass wir uns gerade jetzt wieder über den Weg liefen, wo meine Ex-Freundin Geschichte war, oder?!

Nach der anstrengenden Frühschicht war ich ziemlich am Ende und wollte eigentlich meine Ruhe. Aber nun war da plötzlich wieder jemand. Immerhin war es meine erste Trennung, und ich hatte noch keine Erfahrung damit. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte, und rutschte langsam, aber sicher in eine selbstzerstörerische Phase.

Das Date

Unsere Verabredung rückte immer näher. Ich traf mich mit ihr in meinem Lieblingscafé, dem Ort, an dem ich später noch viele weitere Mädels hinschleppen sollte. Wir redeten über die Vergangenheit, über das, was wir in den letzten beiden Jahren erlebt hatten, darüber, warum wir uns aus den Augen verloren hatten und dass es mir derzeit nicht besonders gut ging. Grob gesagt heulten wir uns gegenseitig die Ohren voll. Ich erzählte ihr von meiner Trennung, davon, wie ich total unkonzentriert auf der Arbeit war, weil ich wusste, dass sich meine Ex mit einem anderen Kerl traf. Ich erzählte ihr, dass ich meinen Chef gebeten hatte, an diesem Tag frei zu bekommen, und er mich mit den Worten “Bau keinen Scheiß” fahren ließ.

Sie konnte das komplett nachvollziehen, denn wir Kerle sind die besseren Weiber. Ich erzählte ihr, wie ich danach wieder Richtung PF fuhr und den Weg vom Hauptbahnhof zu ihr rannte. Wie ich mit ihrer Mutter sprach und sie mir mitteilte, dass sie wohl im Fitnessstudio sei. Also rannte ich dorthin und suchte nach ihr. Aber ich fand sie nicht. Ich hatte kein Guthaben auf dem Handy, also rief ich sie aus einer Telefonzelle an und sagte ihr, dass wir reden müssen. Fing sie mitten in der Stadt ab, wo sie inzwischen mit ihrer Cousine unterwegs war. Ich erzählte K alles, wie mir die Tränen übers Gesicht liefen, wie meine Ex mich stehen ließ und ich ihr bis an ihre Haustür hinterherlief. Wollte das Treffen verhindern, stand vor ihrer Tür, ging auf und ab und weinte. Ich kniete mich ans Fenster des Autos ihrer Cousine, konnte kaum atmen und redete mit ihrer Cousine.

Sei ein guter Freund

“Du warst kein guter Freund für sie. Wenn du sie wirklich liebst, sei jetzt ein guter Freund für sie. Sei für sie da, aber lass sie gehen. Es kommt alles so, wie es kommen soll.” Das klang irgendwie widersprüchlich, aber ich konnte es verstehen. Also ging ich.

Als ich K davon erzählte, fing sie fast selbst an zu weinen. Sie nahm mich in den Arm und wollte mich trösten. Aber der Trost kam ein paar Wochen zu spät. Inzwischen hatte ich gelernt, damit umzugehen. Dachte ich zumindest. Wir verabschiedeten uns und gingen wieder getrennte Wege …

Fortsetzung folgt…

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