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Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Der Abschiedsbrief

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Als ich noch jung war, hatte ich Freiheit, doch sah ich sie nicht.

Ich hatte Zeit, doch verstand ich sie nicht.

Und ich hatte Liebe, doch ich fühlte sie nicht.

Es vergingen 30 Jahre, bis ich diese drei Dinge begreifen konnte. Und nun, in der Dämmerung meines Lebens, ist dieses Verstehen zu Zufriedenheit geworden. Liebe, Freiheit und Zeit, einst so ersetzbar, sind es nun die Dinge die mich voran treibenund am meisten die Liebe, mio bene, für dich, unsere Kinder, unsere Brüder und Schwestern, und für die riesige und wunderbare Welt, die uns das Leben schenkte, und immer neu überrascht.

Endlose Zuneigung, mia Sofia.

Für immer dein

Ezio Auditore

Und während ich diese Worte lese, merke ich, wie sehr sie auch zu meinem eigenen Leben passen. Klar, ich bin kein Assassine und mein Alltag ist weniger spektakulär, aber die Essenz bleibt die gleiche: Freiheit, Zeit und Liebe sind die drei Dinge, nach denen wir alle suchen – auch wenn wir sie oft erst erkennen, wenn sie schon halb an uns vorbeigelaufen sind.

Vielleicht musste auch ich erst vieles verlieren, um zu begreifen, was wirklich zählt. Vielleicht war es nötig, durch Chaos, Lärm und den ganzen überflüssigen Ballast zu gehen, um irgendwann bei mir selbst anzukommen. Am Ende geht es nicht um Titel, nicht um Geld, nicht um die Anerkennung von Menschen, die morgen schon wieder vergessen haben, was sie gestern gesagt haben. Am Ende geht es nur darum, ehrlich zu sich selbst zu sein – und die Dinge, die bleiben sollen, auch wirklich zu leben.

Und genau das tue ich jetzt. Auf meine Art, in meinem Tempo, mit meinen Menschen. Alles andere? Scheiß drauf.

Vielleicht klingt das für manche wie Rückzug, für mich ist es aber das Gegenteil. Es ist ein Schritt nach vorn, nur eben nicht in diese Welt voller Oberflächlichkeit, sondern in meine eigene. Keine Masken mehr, kein falsches Spiel, keine Leute, die nur Energie ziehen. Ich halte lieber an den wenigen Dingen fest, die mich wirklich tragen – echte Gespräche, ehrliche Nähe, und Momente, die bleiben, wenn das Chaos längst verrauscht ist.

Und ja, ich weiß, dass das nicht jedem passt. Manche verstehen es nicht, manche wollen es nicht verstehen. Aber das ist okay. Denn am Ende muss nur ich mit meinem Leben klarkommen – und ich tue es inzwischen besser als je zuvor.

Vielleicht also doch ein bisschen wie bei Ezio: Man jagt durch Kämpfe, Stürze und dunkle Gassen, nur um irgendwann oben auf einem Dach zu stehen, den Blick über die Stadt zu werfen und zum ersten Mal wirklich zu atmen. Genau da bin ich angekommen.

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