Meska's Blog

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Gestochen

Das war’s dann also das ganze Geschiss für nichts. Ich hatte ewig Angst vor den Schmerzen, habe mich allzeit gedrückt und mir Gedanken gemacht, ob oder ob nicht. Schmerzt es, schmerzt es nicht… und wies halt immer so ist waren die ganzen Befürchtungen einfach umsonst.

Viele haben gesagt, dass es wehtut, wie Sau sie geheult hätten oder sonst was … bis auf eine, eine meinte: “Ach das fühlt sich an, wie wenn man sich etwas fester kratzt.” – jop, das passt.

Zugegeben, als er die Maschine angeschmissen hat, war mir kurz anders. Nach der ersten Linie habe ich ihn dann angeschaut und meinte: “Das ist alles?”

Hmm… ich weiß echt nicht, wie ich es einstufen soll… wahrscheinlich tut es nie weh und es ist wie mit anderen Dingen, die überbewertet oder übertrieben dargestellt werden, Dreier zum Beispiel und so ein scheiß. Egal, lassen wir’s so stehen.

Kurzum ist es nun erledigt. Muss noch mal nachstechen, aber auch das sollte kein Problem sein.

Die Bedeutung:

Oh, die Bedeutung ist ein langes Thema, werde aber trotzdem versuchen, mich kurz zu halten:

Ich sah diese Schlüssel, als ich damals Woodkid – Iron (nach wie vor mein Lieblingslied) zum ersten Mal hörte:

Das Lied hat damals einfach gepasst…

[..] ich bin kalt bis auf die Knochen, ich bin ein Soldat… ganz allein, kenne den Weg nicht, reite hoch auf den Höhen der Schande… warte auf den Ruf mit der Hand auf der Brust, bin bereit für den Kampf und für das Schicksal [..]

[..] vom Anbeginn der Zeit bis zum Ende aller Tage werde ich fortlaufen müssen… will den Schmerz spüren und den bitteren Geschmack des Blutes auf meinen Lippen [..]

Sagen wir, es war ein düsterer Abschnitt damals… bin viel in virtuelle Welten geflüchtet, um die Realität zu verdrängen. Ich nutze die Schlüssel damals als Wappen auf meinen Segeln bei ArcheAge. Taufte das Schiff auf den Namen “Hope” also Hoffnung und zog so in die Weltmeere meines virtuellen Lebens.

Komischerweise habe ich zu diesem Zeitpunkt jemanden in diesem Spiel kennengelernt, die ich kommende Woche besuchen werde. Sie saß einfach da, schaute mein Schiff an und meinte, dass ihr mein Schiff gefallen würde und wieso es den Namen Hoffnung trägt. Ja, so entstehen Gespräche… und nun, vier Jahre später, treffen wir uns persönlich, doch das ist ein anderes Thema.

Ein gutes Jahr nach Iron hörte ich dann dieses Lied (ebenfalls Woodkid):

Und wieder war es passend…

[..] Renn Junge renn, diese Welt ist nicht für dich gemacht… [..]

[..] Renn Junge renn, dieses Rennen ist eine Prophezeiung, renn Junge renn, brich aus der Gesellschaft aus… morgen ist ein neuer Tag und du wirst dich nicht mehr verstecken müssen, du wirst kein Junge mehr sein (sondern ein Mann) doch vorher Renn Junge renn… [..]

Zwischenzeitlich ging es mir so beschissen, dass ich nur noch aus dem Bett gekommen bin, wenn ich morgens die beiden Lieder hörte. Hatte Iron als Weckerton und Run Boy Run für den Weg zum Bus in den Ohren.

In dieser Zeit ging wirklich vieles drunter und drüber bei mir. Ich hatte Selbstmordgedanken und die Lust am Leben verloren. Irgendwie hat mir das Zeichen Kraft gegeben… hab sogar ein T-Shirt mit den Schlüsseln drauf. Na ja.

Über die Wochen und Monate, in denen es mir so schlecht ging, fing ich an, so viel verschiedenes in die Schlüssel reinzuinterpretieren:

Gut, böse / Männlich, Weiblich / Hoffnung, Zuversicht / Aufge- und Verschlossenheit und weiß der Geier. An die ursprüngliche Bedeutung “Die Schlüssel Petri” dachte ich dabei jedoch nie.

Mahnmal

Hmm…

Ja, diese Schlüssel. Ich erzählte schon so manche Geschichte darüber. Letztendlich haben sie für mich nur eine Bedeutung, denn sie sollen als Mahnmal dienen. Als Erinnerung an eine beschissene Zeit und daran, dass ich nie wieder in so eine Situation komme…

… es hat auch seinen Grund, dass die Schlüssel direkt über einer Narbe von mir sitzen, doch das ist eine andere Geschichte… und wenn ich mal ehrlich bin, wird den wahren Grund und die Bedeutung der Schlüssel für mich sowieso niemand erfahren … es sei denn die Person liest diese Zeilen hier.

Um die Stimmung wieder etwas zu heben, werde ich zum Abschluss noch meinen Mitbewohner zitieren:

Er: “Du und dein Schwuchteltattoo… uh ein Schlüssel für mein Herz und einer für meinen Keuschheitsgürtel…”

Ich: “Ne für meinen Arsch…”

Er: “Ja oder so…”

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