Noch ziemlich genau 13 Tage, dann sollte ich in Entebbe landen. Wenn alles so läuft, wie es geplant ist. In den letzten Wochen habe ich von vielen Freunden vor allem einen Satz gehört: „Mach viele Fotos, wir wollen alles sehen.“
Und ja, ich habe mich gut vorbereitet. Neuer Reisepass, alle Impfungen, die erforderlichen und die empfohlenen, Visum habe ich, der Flug ist gebucht, die Aufregung ist da. Die finalen Einkäufe kommen noch, aber im Großen und Ganzen steht das Gerüst für diese Reise.
Es ist schon ewig her, dass ich das letzte Mal Langstrecke geflogen bin. Vor ziemlich genau 22 Jahren, um genau zu sein. Damals in die USA, dieses Mal nach Afrika. Damit kann ich dann Europa, Afrika und Amerika abhaken. Fehlen mir noch Asien und die anderen Kontinente. Wobei das ja irgendwie schon fast alle sind, oder.
Bin ich aufgeregt. Ein bisschen. Habe ich mich gut vorbereitet. Ziemlich sicher. Nicht zuletzt mit dem Vlog von Davud Akhundzada und seinem Aufenthalt Anfang des Jahres in Uganda. Die komplette Playlist dazu gibt es hier in chronologischer Reihenfolge und ist auf jeden Fall sehenswert:
Uganda ist eine andere Kultur. Die Menschen haben eine andere Lebensenergie, eine andere Lebensfreude. Ich will nicht sagen, es ist das komplette Gegenteil von Deutschland, aber wahrscheinlich ist es das in vielen Momenten schon.
Wenn man sich die Ghettokids von Britain’s Got Talent 2023 anschaut, merkt man das auch. Klar, das ist Fernsehen, das ist Show, das ist Bühne. Aber trotzdem spürt man diese andere Energie:
Meine Verlobte hat schon mehrfach gesagt, dass es mir dort trotz oder vielleicht gerade wegen des Chaos gefallen wird. Lustigerweise gefällt ihr an Deutschland, dass hier alles so organisiert und strukturiert ist. Während sie die deutsche Ordnung mag, sehne ich mich im Moment eher nach dem Gegenteil.
Vielleicht ist es genau das, was mich anzieht. Während sich Deutschland gefühlt immer weiter herunterwirtschaftet, steigt Kampala langsam, aber sicher auf. Ich bin gespannt und in freundlicher Erwartung. Und ein Stück weit auch in der Hoffnung, dass mir das äußere Chaos innere Ruhe gibt.
Ganz nebenbei kämpfe ich mich gerade noch durch eine Mittelohrentzündung. Dank Medikamenten ist es heute schon deutlich besser als heute Morgen, aber es bleibt der kleine Unsicherheitsfaktor im Hintergrund. Fliegen mit empfindlichen Ohren ist halt kein Spaß, und im Worst Case entscheidet am Ende die Ärztin, ob ich überhaupt ins Flugzeug steige oder nicht.
Was ich jetzt schon weiß: Ich werde telefonisch nicht erreichbar sein. Kein WhatsApp, kein ständiges Blabla, keine Daueronlinebereitschaft. Einfach Ruhe. Die Menschen, die wirklich wissen müssen, dass es mir gut geht, werden es erfahren. Alle anderen dürfen später hier im Blog nachlesen und in den Fotos stöbern.
Für alle, die jetzt schon „FOTOS FOTOS FOTOS“ rufen: Ja, es wird Bilder geben. Aber nicht in Form eines WhatsApp-Dauerfeuers, sondern hier gesammelt. Uganda ist für mich kein klassisches Urlaubsziel, sondern vielleicht der Anfang von etwas Größerem. Und genau so will ich es auch dokumentieren: ein Schritt nach dem anderen, ein Aufenthalt nach dem anderen.
Das hier ist der Startschuss. Noch 13 Tage bis Uganda. Noch ein paar Termine, ein paar Einkäufe, ein paar Tabletten. Und dann hoffentlich der Moment, in dem das Flugzeug in Entebbe aufsetzt und ich zum ersten Mal wirklich dort bin, statt nur Vlogs zu schauen.