Meska's Blog

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Führerschein für Hundehalter

Zu jedem Assi gehört ein Hund – ein Spruch, den ich vor vielen Jahren mal aufgeschnappt habe und ein Gedanke, der sich mir immer wieder aufdrängt. Ich beobachte seit Wochen, Monaten oder sogar noch länger andere Menschen, meistens aus Langeweile, oft jedoch, weil ich das Handeln unserer Spezies nicht nachvollziehen kann.

Mensch und Tier

Ein Thema, das mich immer wieder zur Verzweiflung bringt, ist der Umgang zwischen Mensch und Tier, insbesondere bei Hundehaltern oder besser gesagt, bei denen, die einen Hund besitzen, denn oft hat das wenig mit angemessener Haltung zu tun. Letzten Donnerstagabend war ich noch kurz einkaufen. Es war bereits dunkel, und der Weg, den ich entlangging, war ziemlich schlecht beleuchtet. Plötzlich rannte ein Hund auf mich zu. Da ich persönlich keine Angst vor Tieren habe, weil meine Mutter einen Rottweiler besitzt und so weiter, dachte ich mir nichts dabei. Der Hund begann jedoch lautstark zu bellen, und aus der Dunkelheit hörte ich die Worte: “Ruhig… keine Sorge, er tut nichts.” Ich erwiderte, dass ich keine Angst hätte, und setzte meinen Weg fort.

Der Hund blieb einen Moment lang ruhig, verfolgte mich jedoch und biss mir in die Wade. Toll, das mit “er tut nichts”. Jedenfalls ließ er sofort los und rannte direkt zu seinem Besitzer, nachdem ich mein Bein hob, um einen Tritt anzudrohen. Dennoch kam mir der anfängliche Gedanke wieder in den Kopf: “Zu jedem Assi gehört ein Hund”. Ich möchte nicht oberflächlich sein, aber wer nachts mit ein paar Leuten, Wodka und Bier auf der Straße sitzt und seinen Hund frei herumlaufen lässt, verdient wohl keine andere Bezeichnung.

Nächster Fall

Am darauffolgenden Samstag musste ich noch ein paar Filterhülsen beim nahegelegenen REWE holen. Auf dem Weg dorthin stand eine Frau vor einer Eingangstür mit einem kleinen Zwergpinscher an der Leine… na ja, gut, man kann diese Kreaturen kaum als Hunde bezeichnen. Wie dem auch sei, sie nahm ihren Schlüsselbund und schlug auf das Tier ein, einmal, zweimal, dreimal… keine Ahnung, ich habe nicht mitgezählt. Ein Mann stand ihr gegenüber und sah ziemlich schockiert aus, sagte jedoch nichts. Ich nahm einen meiner Kopfhörer aus dem Ohr und warf ihr folgende Worte entgegen: “Ich will gar nicht wissen, wie Sie mit Ihren Kindern umgehen…” Sie murmelte etwas vor sich hin, ich schüttelte den Kopf und setzte meinen Weg fort.

Überfordert

Es kommt oft vor, dass Menschen zwar einen Hund besitzen, aber absolut keine Ahnung von artgerechter Haltung haben. Da wird getreten, geschlagen und an der Leine gezogen, aber ein einfaches Wort, um dem Tier zu vermitteln, was es vermeintlich falsch gemacht hat, fehlt völlig.

Ich meine, wow, großartige Erziehung – warum reden? Man kann doch schlagen! Absolut asozial. Das regt mich jedes Mal auf, wenn ich Leute sehe, die ihre Hunde hinter sich herziehen. Ich möchte sagen, es könnte auch andersherum sein, in einer eigenartigen Parallelwelt könnten wir die Tiere sein, die von den Hunden gehalten werden. Würde uns das gefallen, ständig geschlagen zu werden, ohne zu verstehen, warum?

Bei einem Großteil der Menschen erkennt man schon auf den ersten Blick, ob sie mit der Haltung überfordert sind. Schon das ganze überforderte Auftreten des Besitzers muss den Hund total verwirren. Aber gut, es gibt auch das komplette Gegenteil. Trotzdem frage ich mich immer wieder, warum sich solche Leute Hunde anschaffen. Sie sollten sich lieber eine Katze zulegen, wenn sie mit einem Hund überfordert sind oder zu faul.

Hundeführerschein

Es ist schade um die Tiere. Man sollte eine Art “Hundeführerschein” einführen. Aber solange sich niemand dafür interessiert und der Staat fleißig seine Hundesteuern kassiert, wird sich wohl nie etwas ändern. Abgesehen davon weiß jeder, wie er in der Fahrschule gefahren ist und wie er heute fährt, oder er kann es sich zumindest vorstellen. Mit anderen Worten, anstatt einen Wesenstest für Hunde abzulegen, wäre es wohl eher angebracht, einen für die Menschen durchzuführen…

… wie der Herr, so’s Gescherr.

2 Kommentare

  1. Sarinijha 19. Februar 2018

    Guter Beitrag. Danke, dass Du ihn unter meinem Blogpost geschrieben hast. Tatsächlich ist es erst wenige Tage her, als mir eine ähnliche Situation begegnet ist. Ich lief mit meinem Hund an der Straße, als uns eine Frau mit Hund entgegenkam. Ihr Hund bellte schon von Weitem, woraufhin sie ihn stramm an der Leine packte und in ein Gebüsch drängte. Ich kam währenddessen immer näher und bemerkte, dass ich mit meinem Hund einfach vorbeigehen sollte. Ihr Hund knurrte leise, woraufhin sie wie wild auf ihn einbrüllte und immer wieder an der Leine ruckelte. Ich war erstaunt darüber, weil sie letzt endlich lauter und aggressiver als ihr eigener Hund war. Ihr Hund wirkte mittlerweile sogar eher verängstigt. Am liebsten wäre ich stehen geblieben und hätte etwas gesagt, aber da sie immer noch ihren Hund anbrüllte und ich die Situation nicht weiter abschätzen konnte, machte ich mich lieber eilig aus dem Weg. In Erinnerung bleibt mir dieser Moment trotzdem.

    • Eric 19. Februar 2018 — Autor

      Ja es ist echt eine Katastrophe und tut mir auch immer leid um die Tiere. Menschen… pff.

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