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Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Glaube an die Liebe

Es ist wieder eine dieser Situationen, in denen alles Kopf steht. Links fühlt sich an wie rechts, oben wie unten. Kurz gesagt: Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Nach außen hin könnte man meinen, ich sei erleichtert, vielleicht sogar entspannt. Aber in Wahrheit geht es mir nur dann gut, wenn es mir schlecht geht. Wenig Geld, Kummer, Chaos – das ist der Zustand, den ich kenne. Darin bewege ich mich fast schon routiniert. Ein Lächeln hier, ein dummer Spruch da, ein „Es ist alles gut…“, obwohl es das offensichtlich nicht ist.

Ein Gespräch über Fremdgehen

Heute kam das Thema Fremdgehen auf, im Gespräch mit einer langjährigen Bekannten – eigentlich eine Freundin meiner Ex, wenn sie das überhaupt noch ist. Vielleicht hoffe ich insgeheim, dass sie mich inzwischen anders wahrnimmt. Jedenfalls sprachen wir darüber, und ich legte meinen Standpunkt offen: Fremdgehen passiert, wenn Menschen sich bei anderen die Bestätigung holen, die sie im eigenen Partner nicht mehr finden. Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft, in der nichts mehr repariert, sondern direkt ersetzt wird. Am Ende denkt jeder nur an sich.

Sie sah mich an, ernst, mit diesen großen Augen, und stellte eine einzige Frage:

„Wann hast du den Glauben an die Liebe verloren?“

Die eine Liebe

Ich blieb still. „Okay, ich weiß wann…“, sagte sie schließlich selbst. Und ja, sie hatte recht. Denn ich glaube: Man liebt nur einmal wirklich aufrichtig im Leben. Ein einziges Mal ist man so naiv, all seine Hoffnungen, Erwartungen und Liebe in eine Person zu legen. Alles, was danach kommt, ist nur eine Kopie dessen, was hätte sein können – oder einmal war.

Lange Zeit habe ich mir eingeredet, dass jeder eine Chance verdient, dass der nächste Partner nichts für die Fehler des Vorgängers kann. Aber im Kern stimmt das für mich nicht. Diese Überzeugung hat nichts mit meiner momentanen Verfassung zu tun. Sie begleitet mich schon lange, auch wenn ich sie nicht immer laut ausspreche. Vielleicht dauert es Jahre, bis ich all das verarbeitet habe und meinen Selbsthass nicht mehr auf andere projiziere.

Offene Fragen

Wer sagt mir, dass sie „die Eine“ war? Vielleicht war sie es, vielleicht auch nicht. Vielleicht gibt es keine einzige große Liebe, sondern nur viele kleine, unvollkommene Versuche. Im Moment ergibt es für mich keinen Sinn. Aber vielleicht – irgendwann – werde ich eine Antwort finden.

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