Letzte Woche war ich dankbar für meine Träume, heute verfluche ich mein Hirn. Dieser Widerspruch zwischen Kopf und Herz begleitet mich ständig und macht es mir schwer, klar nach vorne zu schauen. Sicher, es gibt vieles, das ich verdrängen möchte – und doch taucht es wieder auf, wie ein schlechter Film, der sich weigert, zu enden.
Es scheint fast, als wolle ich mich selbst daran erinnern, dass es unzählige ungeklärte Dinge in meinem Leben gibt. So nach dem Motto: „Erinnerst du dich noch?“ Ehrlich, was soll das, Kopf? Können wir, du und ich, es nicht einfach dabei belassen? Warum alte Wunden aufreißen, wenn ich gerade versuche, nach vorne zu gehen?
Doch warum sollte es einfach sein? Warum treten solche Träume genau dann auf, wenn ich jemand Neues in mein Herz lassen will? Als würden sie mir zurufen: „Bist du sicher? Erinner dich lieber an das, was schiefging!“
Mir fehlen die Worte. Ein paar Tage war alles leicht, und dann kam wieder dieser Rückschlag. Ausbildung, Beruf, Schulden – ich kümmere mich doch darum, ich gehe meinen Weg. Warum also macht es mein eigenes Denken so schwer, einfach weiterzugehen?
Die Unverständlichkeit der Menschen
„Verstehst du oft die Menschen nicht?“, wurde ich letzte Woche gefragt. Meine Antwort kam ohne Zögern: „Ja!“ Denn wie soll man verstehen, warum Menschen betrügen, belügen und hintergehen – gerade diejenigen, die sie angeblich lieben? Definiere ich Liebe anders als andere? Oder erwarte ich schlicht zu viel und scheitere genau daran?
Der Widerspruch zwischen Kopf und Herz
Alles wirkt widersprüchlich. Dazu kommt diese innere Unruhe, dieser ständige Kampf zwischen Kopf und Bauch. Der Kopf sagt: „Bleib rational, schütze dich.“ Der Bauch flüstert: „Lass dich fallen, vertraue.“ Und ich stehe dazwischen, unfähig, mich klar zu entscheiden. Es ist wie ein Pendel, das nie zur Ruhe kommt – ein endloser Widerspruch zwischen Kopf und Herz.
Vielleicht sehne ich mich deshalb nach Klarheit. Nach etwas, das eindeutig ist. Jetzt verstehe ich meine alte Mathematiklehrerin besser, die uns damals sagte: „Wisst ihr, warum ich Mathe liebe? Da gibt es nur eine richtige Antwort.“
Das Leben aber ist keine Gleichung. Es gibt nicht die eine Lösung, sondern Millionen Möglichkeiten, und keine davon ist fehlerfrei. Vielleicht ist es genau das, was mich so oft aus der Bahn wirft: die Suche nach Gewissheit, wo es keine geben kann.
Und selbst wenn ich irgendwann die richtige Antwort finden würde – zufrieden wäre ich vermutlich trotzdem nicht.