Gut geht es mir, wenn es mir schlecht geht – oder so ähnlich. Viele Menschen behaupten, ich sei arrogant, überheblich, ein Besserwisser oder einfach ein sarkastisches Arschloch. Doch nüchtern betrachtet stimmt das nicht. Im Gegenteil. Genau diese Unterschiede in Wahrnehmung und Realität beschäftigen mich oft – ähnlich wie in meinem Beitrag Wertschätzung im Berufsleben.
Selbsteinschätzungen liegen mir nicht. Trotzdem habe ich in den letzten Tagen oft darüber nachgedacht, wer ich bin und was ich mache. Normalerweise zieht mich das runter, weil ich denke, vieles falsch gemacht zu haben. Doch inzwischen gehe ich anders damit um.
Beziehung und Trennung – was ich daraus gelernt habe
Heute sage ich mir nicht mehr: „Okay, meine Schuld.“ Stattdessen denke ich: „So ist es eben… aber das hat nichts mit mir zu tun.“ Wahrscheinlich ist das nicht die perfekte Einstellung. Doch ich suche immer noch nach einem Weg, wie es mir gut gehen kann, ohne wieder in Löcher zu fallen.
Ein großes Thema bleibt eine Exfreundin, auch wenn mehr als ein Jahr vergangen ist. Vielleicht hat es einfach so lange gedauert, bis die Hassphase kam. Doch eigentlich will ich sie nicht hassen. Andererseits…
Zugegeben, es belastet mich. Nicht, dass wir nicht mehr zusammen sind – im Rückblick war es trotz allem ein gutes Jahr. Vielmehr stören mich die Umstände. Sie hat mich wieder – nicht zum ersten Mal – betrogen, gerade in einer Phase, in der ich sie am meisten gebraucht hätte. Lange habe ich mir die Schuld daran gegeben. Doch inzwischen weiß ich: Beziehung und Trennung sind komplexer, als man denkt.
Selbstreflexion statt Schuldgefühle
Mir wurde einmal die Frage gestellt, ob ich überhaupt weiß, wie ich auf andere wirke. Bis dahin wollte ich nie darüber nachdenken. Heute sehe ich, dass meine direkte Art einerseits aneckt, andererseits aber dafür sorgt, dass Menschen mich schätzen.
Unterwegs merke ich das oft. Menschen freuen sich, wenn sie mich sehen – sogar Fremde. „Der teilt aus“, meinte neulich jemand. Nein, ich teile nicht aus. Ich sage nur, wie es ist. Das Leben ist zu kurz, um es mit Floskeln zu verschwenden.
Klare Ansagen und ehrliche Beziehungen
Wenn du etwas von mir willst, sag es direkt. Rede nicht drumherum und verschwende nicht meine Zeit. Klare Ansagen helfen, jeder weiß sofort, woran er ist.
Ein Freund meldete sich immer nur, wenn er keine Freundin hatte. Für mich kein Problem, er war ehrlich: „Wenn ich eine Freundin habe, gibt es Wichtigeres.“ Hart, aber ehrlich. Genau hier zeigt sich der Kern vieler Beziehungen und Trennungen: Erwartungen, Egoismus und Ehrlichkeit.
Warum es scheiterte
Auch meine Ex sagte einmal: „Ich liebe dich, aber ich muss an mich denken und egoistisch sein.“ Klar, das ist in Ordnung. Doch in den entscheidenden Momenten war sie nicht da. Statt Halt zu geben, hat sie mich aufgegeben. Mehrfach.
Meine erste Freundin kam nach unserer Trennung immer wieder zurück. Wir hatten eine lose Liaison. Ich machte mir Hoffnungen, wusste aber: Wenn es einmal nicht funktioniert hat, klappt es auch beim zweiten oder dritten Mal nicht. Jahre später gestand sie mir, dass sie es nur genossen hatte, von zwei Männern gleichzeitig begehrt zu werden. Hart, aber ehrlich.
Die letzte Trennung habe ich lange hinterfragt. Ich habe den Spruch gehört: „A shoulder to cry on is a dick to ride on.“ Warum sollte ich also ihr böse sein? Oder ihm? Beziehungen, die mit Betrug beginnen, haben kein Fundament. Früher oder später bricht alles zusammen. Und irgendwann holt einen das eigene Verhalten wieder ein – Karma is a Bitch.
Mein Fazit
Vielleicht erkennst du dich in manchen Gedanken wieder. Vielleicht bist du selbst mitten in einer Beziehung oder Trennung und fragst dich, warum alles so schmerzhaft ist. Ich habe gelernt: Jede gescheiterte Beziehung ist auch eine Lektion. Manchmal hart, aber notwendig. Und manchmal ist ein ehrliches Ende besser als eine falsche Fortsetzung.
Wenn dich dieses Thema interessiert, lies auch In Krisen Stärke gewinnen. Dort habe ich darüber geschrieben, wie man aus schwierigen Situationen trotzdem Kraft schöpfen kann. Beide Texte ergänzen sich gut.
Am Ende bleibt für mich die Erkenntnis: Beziehung und Trennung gehören zum Leben. Sie schmerzen, sie lehren, und sie formen. Doch was zählt, ist, dass man sich selbst treu bleibt.