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Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Dumm oder Intelligent?

Ich habe letztens darüber nachgedacht, dass meine nächste Partnerin blond sein wird. Klingt oberflächlich, oder? Aber es steckt mehr dahinter. Ich hatte schon Beziehungen mit Frauen verschiedener Haarfarben: schwarz, rot, braun, dunkelblond – nur eben noch nie mit einer Blondine. Einmal gab es einen One-Night-Stand mit einer Frau, die blonde Haare hatte, aber die waren gefärbt. Ihre natürliche Haarfarbe war dunkler. Als ich dann in ihrem Wohnzimmer ihre Aktfotos sah, wurde mir klar: Von Natur aus war sie keine Blondine. Irgendwie zählt das für mich nicht.

Es geht mir aber nicht nur um die Haarfarbe. Während ich darüber nachdachte, fiel mir auf, dass ich eine gewisse Vorliebe für rote Haare habe. Die meisten meiner Beziehungen waren tatsächlich mit Rothaarigen. Zufall? Wohl kaum. Vielleicht hat das etwas mit Leidenschaft, Temperament oder diesem gewissen Etwas zu tun, das Rotschöpfe ausstrahlen. Aber genug davon. Es ist, wie es ist.

Meine erste Freundin hatte pechschwarze Haare. Sie war wie eine Katze – geschmeidig, durchtrieben, schwer zu fassen. Danach kam eine Rotschopf-Freundin, dann eine Brünette. Danach wieder eine mit dunkleren Haaren, die aber einen roten Stich hineingefärbt hatte. Irgendwas zwischen dunkelblond und rötlich-blond. Aber wenn ich von Blond spreche, dann meine ich dieses helle, fast schon skandinavische Blond. Nicht dieses ausgewaschene, undefinierte Straßenköterblond, das man auf deutschen Straßen zu oft sieht. Nein, wenn blond, dann richtig blond.

So weit, so oberflächlich. Aber Haarfarbe ist nur die Oberfläche. Der eigentliche Gedanke, der sich mir aufdrängte, war: Dumm oder intelligent? Ja, ich weiß, das klingt direkt wie ein Klischee. Blondinen gelten seit jeher als dumm. Und als ich einer Bekannten sagte, dass meine nächste Freundin blond sein wird, war das sofort Thema. Witzig ist, dass man darüber lachen kann, aber gleichzeitig steckt da auch eine gewisse Wahrheit drin – zumindest in der Art, wie wir über Menschen nachdenken und sie einordnen.

Also haben wir das Spiel weitergesponnen: Was sind die Vor- und Nachteile von dummen Partnern im Vergleich zu intelligenten? Ich selbst sehe mich als intelligent an. Ich denke viel nach, zu viel vielleicht. Und ich weiß, wie es ist, sich mit Dingen zu beschäftigen, von denen andere nicht mal eine Ahnung haben. Das macht Gespräche oft schwierig, weil man nicht auf dieselbe Tiefe kommt. Auf der anderen Seite weiß ich auch: Intelligenz hat ihren Preis. Intelligente Menschen neigen häufiger zu Depressionen, zu Grübeleien, zu Selbstzweifeln. Und genau das will man in einer Beziehung eigentlich vermeiden. Wer will schon ständig mit den Problemen des anderen konfrontiert werden, wenn man selbst genug mit sich zu tun hat?

Dumme Menschen dagegen wirken oft leichter. Sie machen sich weniger Gedanken, leben mehr im Moment. Sie lachen öfter. Sind unbeschwerter. Wenn ich in meinen Bekanntenkreis schaue, sehe ich das ganz deutlich: Die, die ständig nachdenken, sind oft die, die unzufrieden sind. Die, die weniger reflektieren, sind oft die, die glücklicher wirken. Also, ein Punkt für die Dummheit.

Aber es gibt eine Kehrseite. Dumme Menschen neigen eher dazu, fremdzugehen. Moral, Gewissen, Verantwortung – all das scheint weniger ausgeprägt zu sein. Wenn man in der Lage ist, weniger zu reflektieren, ist man auch schneller bereit, seine eigenen Bedürfnisse über alles andere zu stellen. Ein weiterer Minuspunkt. 1:1, Gleichstand.

Dazu kommt ein weiteres Risiko: ungewollte Schwangerschaften. Klingt hart, aber ist Realität. Dumme Menschen handeln impulsiver, haben weniger Verantwortungsbewusstsein. Und in ihrer verdrehten Logik ist ein Kind dann oft eine Möglichkeit, den Partner an sich zu binden. „Wie hält man am besten jemanden fest? Genau, man sorgt für ein Kind.“ Warum arbeiten, warum ein Fundament aufbauen, wenn Vater Staat im Zweifel einspringt? Es klingt böse, aber schaut euch um: Beispiele gibt es genug. Und wenn zwei Dumme aufeinandertreffen, wissen wir alle, wie das endet. Punkt für die Intelligenz. 2:1.

Also was tun? Blond oder nicht blond? Dumm oder intelligent? Am Ende sind das alles Kategorien, in die man Menschen presst, obwohl sie niemand wirklich erfüllt. Aber trotzdem – die Gedanken lassen mich nicht los. Je älter ich werde und je mehr gescheiterte Beziehungen ich hinter mir habe, desto schwerer wird es, Vertrauen aufzubauen. Jede Erfahrung brennt sich ein, jede Enttäuschung wird zum Filter, durch den ich den nächsten Menschen betrachte. Es wird nicht leichter, sondern schwerer.

Und so lande ich bei dieser absurden Frage: Vielleicht ist es einfacher, eine dumme Partnerin zu haben. Keine Erwartungen, keine großen Hoffnungen, kein Kopfkino. Einfach zusammen sein, lachen, leben, ohne alles zu zerdenken. Aber selbst während ich das schreibe, weiß ich: So einfach wird es nicht. Nicht für mich.

Also ja, meine nächste Freundin wird blond sein. Vielleicht nicht sonderlich intelligent. Und ich werde versuchen, keine Erwartungen zu haben. Klingt einfach. Aber die Wahrheit ist: Nichts davon ist einfach. Schon gar nicht die Liebe.

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