MSK Logo

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Bödenschläfer – meine Erfahrungen ohne Bett

Alles hat vor ein paar Wochen angefangen, als ich regelmäßig Rückenschmerzen hatte. Wie für unsere Gesellschaft inzwischen typisch, hab ich mich vor den Rechner gesetzt und nach Möglichkeiten gegoogelt, wie ich die Rückenschmerzen bestmöglich loswerde.

Aus Instinkt legte ich mich auf den Boden und konnte direkt eine Besserung spüren. Ich überlegte mir also, einige Tage auf dem Boden zu schlafen, um meinen Rücken wieder in Form zu bringen. Während ich dann so vor mich hingoogelte, bin ich über diverse Websites mit Erfahrungsberichten gestoßen – und viele der Aussagen haben sich auch bei mir bestätigt. Deshalb möchte ich an dieser Stelle meinen eigenen Erfahrungsbericht teilen.

Die ersten Nächte

Die ersten paar Nächte waren die Hölle. Es war ungewohnt und unbequem. Ich wusste nicht richtig, wie ich liegen sollte und konnte mir auch nicht vorstellen, dass ich so überhaupt schlafen kann. Ich erinnerte mich an die Aussage eines älteren Herrn, der über 20 Jahre auf dem Boden pennt: „Die ersten beiden Nächte sind hart, am nächsten Morgen tut einem alles weh, doch nach einer Eingewöhnungszeit von zwei bis drei Tagen wird es der beste Schlaf, den ihr je haben werdet.“

Und genau so war es. Die erste Nacht war geprägt von Hin- und Herdrehen, ich fand keine Position und schlief erst aus Erschöpfung ein. Am nächsten Morgen tat mir alles weh – Knochen, von denen ich gar nicht wusste, dass sie existieren. Trotzdem richtete ich meinen Schlafplatz wieder her: eine dicke Decke in der Mitte vom Raum, Kissen dazu, und wieder ab auf den Boden.

Eine überraschende Veränderung

Die zweite Nacht verlief ähnlich, aber ich wachte auf und war erstaunt: Die Schmerzen waren weg. Die Nacht darauf war es schon deutlich besser, und plötzlich fühlte es sich angenehm und passend an. Noch erstaunlicher: Normalerweise bin ich ein totaler Morgenmuffel – doch diesmal war ich hellwach, sprang direkt unter die Dusche und fühlte mich erholt.

In einem Erfahrungsbericht las ich, dass Bodenschläfer tagsüber weniger müde seien. Genau das bestätigte sich bei mir: keine Erschöpfung, keine Müdigkeit. Stattdessen Kraft und Energie – ein Gefühl, das ich schon lange nicht mehr kannte.

Eine Bewegung für sich

Ich habe über die Jahre wirklich alles probiert: verschiedene Betten, Matratzen, Lattenroste. Am Ende war die Lösung so einfach – auf dem Boden schlafen. Bei meiner weiteren Recherche stellte ich fest, dass es inzwischen eine richtige Bewegung von Bodenschläfern gibt. Menschen, die seit Jahren ohne Bett leben und nur Positives berichten.

Für mich steht fest: In meiner nächsten Wohnung wird es kein Bett mehr geben. Stattdessen wohl eine XL-Yogamatte – und fertig. Schaut im Netz nach Bodenschläfern, lest Erfahrungsberichte oder probiert es selbst aus. Aller Anfang ist schwer, doch wenn man sich daran gewöhnt, tut es wirklich gut.

Ein zusätzlicher Vorteil

Ein positiver Nebeneffekt: Seither kann ich überall pennen. Ein paar Tage später war ich bei meiner Mutter zu Besuch, wir warteten auf eine Lieferung. Früher hätte ich mich quälend auf die Couch gelegt, diesmal legte ich mich einfach auf den Boden – und konnte sofort einschlafen. Heute kann ich sagen: Der Selbstversuch hat sich für mich gelohnt.

vorheriger Beitrag

nächster Beitrag

Antworten

oder Name und E-Mail eingeben

Impressum & Datenschutz