Has the world gone mad or is it me?
Es gibt komische Tage in meinem Leben. Die letzte Woche schien alles in Ordnung und von jetzt auf gleich zieht mich irgendetwas wieder runter. Neues Jahr, neues Glück… keine Ahnung. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich zum Jahreswechsel gar nichts gemacht habe, außer GTA Online zu spielen. Alte Erinnerungen sind wieder hochgekommen bezüglich vergangener Silvester. Ich bin auch ein Idiot… anstatt mir neue Erinnerungen zu schaffen, bleibe ich an den alten hängen und ärgere mich unterbewusst so lange darüber, bis es irgendwann ausbricht und ich wieder einen Deprischub kriege, ohne dass es einen bestimmten Grund dafür gibt.
Die Vergangenheit ist Vergangenheit und sollte auch als solches behandelt werden. Tatsächlich komme ich in solchen Momenten immer wieder zu dem Entschluss, einfach alles hinter mir zu lassen, abzubrechen, neu zu starten. Doch egal, was ich tue – irgendwann kommt etwas hoch, das mich wieder an diese ganzen Scheißmomente erinnert. Dann würde ich am liebsten schreien, irgendwas zerschlagen, kaputt machen… doch auch das bringt nichts.
Ich habe mich einmal vor Ewigkeiten im Spiegel betrachtet… eine ganze Zeit lang… so lange, bis es mir gereicht hat und ich den Spiegel mit meiner rechten Faust zerschlug. Besser ging es mir danach nicht, aber zumindest für einen Bruchteil einer Sekunde konnte ich an etwas anderes denken.
Heute kann ich – wie über so vieles – auch darüber lachen. Damals eher weniger. Heute weiß ich: Gewalt gegen Dinge bringt keinen Frieden. Es ist nur ein kurzes Ablenkungsmanöver, ein Ventil. Was wirklich zählt, ist ein Umgang damit, der mich nicht zerstört. Und genau das versuche ich zu finden. Manchmal gelingt mir das, manchmal nicht. Aber zumindest erkenne ich inzwischen die Muster, die mich runterziehen – und das ist schon ein Anfang.
Vielleicht ist es auch das, was Erwachsensein bedeutet: sich selbst im Spiegel zu erkennen, ohne ihn wieder zertrümmern zu wollen. Den alten Ballast wahrzunehmen, aber ihn nicht jedes Mal wieder auf den Rücken zu laden. Ich weiß, dass ich noch weit davon entfernt bin, völlig gelassen durchs Leben zu gehen. Aber jeder Tag, an dem ich es schaffe, nicht in alte Muster zurückzufallen, ist ein kleiner Sieg. Und kleine Siege sind manchmal mehr wert, als man denkt.
Also, ja: Es gibt Tage, an denen alles hoffnungslos wirkt. Aber solange ich immer wieder einen Weg finde, darüber zu schreiben, darüber zu lachen oder einfach weiterzumachen, habe ich eigentlich schon mehr erreicht, als mein damaliges Ich je geglaubt hätte.