Wie bereits in einem der letzten Beiträge beschrieben, weiß ich, was Liebeskummer bedeutet. Ich kenne das Gefühl von Leere in der Brust, die Momente, in denen man am Liebsten weinen und schreien gleichzeitig möchte. Das Gefühl, missverstanden zu werden von sich, den anderen der Welt. Ich war schon so oft am Boden wegen scheinbar anderen, bis ich irgendwann erkannte, dass ich der Faktor bin, der seinem eigenen Glück im Weg steht.
Nun bist du vielleicht aus Zufall hier gelandet, weil du meinen Blog verfolgst oder ganz einfach auf der Suche nach einer Lösung bist. Vielleicht geht es dir gerade wie oben angedeutet, eventuell noch schlimmer, weil du niemanden zum Sprechen hast und Lösungen im Internet suchst.
Allem voran: “Alles wird gut.”
Eine gute Freundin hat mir inzwischen des öfteren gesagt, dass es manchmal ausreicht, wenn einem jemand sagt, dass alles wieder gut wird – daher wollte ich das vorne wegnehmen. Noch nicht besser? Kein Problem. Es gibt Wege und Möglichkeiten, Liebeskummer zu überwinden und auch wenn ich es inzwischen noch nicht perfektioniert habe, so bin ich auf einem sehr guten Weg und möchte dich an dieser Stelle daran teilhaben lassen. Wichtig ist jedoch, dass du dich darauf einlässt und keine voreiligen Schlüsse ziehst – Ich weiß, wie schwer es ist, in solchen Momenten Rat anzunehmen oder loszulassen und manchmal fühlt man sich auch ganz wohl, wenn es einem schlecht geht. Doch sind wir mal ehrlich: Das Leben ist zu kurz, um sich im Elend wohlzufühlen.
Liebe und Liebeskummer
Gut und Böse, glücklich und traurig sein – das eine kann ohne das andere nicht existieren. Ähnlich verhält es sich mit Liebe und Liebeskummer – ohne Kummer keine Freude. Stell’ dir mal vor, alles würde immer nach Plan laufen, dir würde es immer nur gut gehen. Gut wird zu normal und normal ist langweilig, nicht wahr?
Pure Chemie
Ob man jemanden liebt, sich verliebt oder wie auch immer, ist scheinbar von so vielen Faktoren abhängig, doch unter dem Strich sind es einfach nur chemische Prozesse im Hirn und dessen musst du dir ganz intensiv bewusst werden. Es ist pure Chemie, sonst nichts. Ich weiß, dass es schwer ist, das zu akzeptieren, denn schließlich ist da dieses Kribbeln im Bauch, das Herz schlägt schneller usw. doch was ist der Auslöser dafür? Der andere Mensch? Nein, es sind ganz einfache chemische Prozesse. Wenn du etwas Verdorbenes isst, wird sich dein Magen schnell bemerkbar machen und versuchen, den Mist so schnell wie möglich wieder auszuscheiden – entweder oben oder unten raus. Dagegen wirst du dich wohl kaum wehren können oder wollen.
Trauern und Kummer sind okay – für den Moment
Deine Liebe wird nicht erwidert? Liebeskummer entsteht – auch dagegen kannst du dich nicht wehren, denn schließlich gehört es einfach dazu. Gut und Böse – weißt du noch? Meine ältere Schwester gab mir folgenden Rat:
Es ist in Ordnung zu trauern, aber irgendwann ist dann auch wieder gut.
Sie hat recht, es ist in Ordnung, sich eine Zeit lang seiner Trauer oder seinem Kummer hinzugeben. Schließlich sind wir Menschen mit Gefühlen und all so ‘nem Scheiß. Dennoch ist es nur ein chemischer Prozess und wenn es dir schwerfällt loszulassen, dann sei dir dessen bewusst – es hilft, glaub mir.
Es ist nicht deine Schuld
Natürlich hinterfragt man sich irgendwann selbst – sucht die Fehler bei sich. Fragt sich vielleicht, wieso man nicht genügt?!
Du bist gut so, wie du bist und es hat nichts mit dir zu tun und das weißt du auch! Hör auf dir einzureden, dass es deine Schuld ist, wieso dich der andere nicht mag. Liebe sollte vollkommen unkompliziert sein, sie sollte das Leben erleichtern und nicht unnötig erschweren.
Eine Beziehung sollte dein Ruhepol sein – der Ort, an den du dich zurückziehen kannst, wo du dich nicht verstecken musst, du einfach sein kannst und trotzdem oder gerade deswegen geliebt wirst. Wenn es nicht so ist … lass los, lerne deine Gefühle zum Denken zu nutzen und nicht mit deinen Emotionen zu denken. Geh einen Schritt zurück, betrachte dein Verhältnis sachlich: Pro und Kontra – mach dir meinetwegen eine Liste auf der du alle guten und schlechten Dinge gegenüber stellst, doch sei ehrlich und beschönige nichts. Ich weiß, dass man vieles besser darstellt, als es tatsächlich ist – doch letztendlich belügst du dich damit nur selbst.
Rationales Denken ist schwierig
Wenn einen die Gefühle übermannen ist es selbstverständlich schwierig klar zu denken. Die rosarote Brille kennt wohl jeder. Aber er oder sie ist doch so toll… blablabla – nein, wenn er oder sie so toll wäre, würdest du dich jetzt nicht so scheiße fühlen. Und wie schon gesagt: Gefühle sind chemische Prozesse. Wenn du Kopfschmerzen hast ist es ganz normal eine Tablette zu nehmen – die Schmerzen sind dann immer noch da, du spürst sie nur nicht mehr, weil die Prozesse unterdrückt werden, die dich den Schmerz spüren lassen. Es gibt auch Medikamente um Gefühle zu unterdrücken oder zu “normalisieren” – Antidepressiva zum Beispiel und son Scheiß. Ich würde dir erfahrungsgemäß aber davon abraten. Für den Moment mag das vielleicht helfen, genau so wie man Tabletten gegen Kopfschmerzen nimmt – doch das Problem ist dadurch nicht gelöst, sondern nur… betäubt.
Du musst verstehen, was der Auslöser für die Gefühle ist und offen damit umgehen, es bringt nichts, irgendetwas zu unterdrücken oder einfach nur wegzuschieben, denn irgendwann holt es dich wieder ein – so wie alles im Leben.
Ablenkung ja – Unterdrücken nein
Sport, Autofahren, sich mit Freunden treffen, Tagebuch schreiben – all solche Dinge sind vollkommen okay, um sich abzulenken – jedoch solltest du es aus den richtigen Gründen tun. Manchmal ist einfach alles zu viel und Ablenkung ist dann eben eine… ja Ablenkung eben. Es hilft auch, neue Energie zu tanken, vielleicht alles etwas lockerer zu betrachten. Und echte Freunde werden dir immer bestätigen, dass du liebenswert bist, sodass du besser verstehst, dass du nicht der Störfaktor bist.
Rede und lass es raus, versuch es nicht mit dir selbst auszumachen. Wenn du nur deine eigene Meinung zu einem Thema hast, wie soll sich dann dein Standpunkt weiterentwickeln? Geh es sachlich an, denn Gefühle sind zwar gut, aber letztendlich (ja, ich wiederhole mich bewusst) nur ein chemischer Prozess. Ich werde das so lange wiederholen, bis dir klar wird, worauf ich hinaus möchte, wenn es dir inzwischen nicht schon klar geworden ist.
Liebe ist schön. Liebeskummer nicht
Liebe ist etwas Schönes und macht das Leben lebenswert. Doch Liebe ist es nicht wert, deswegen zu trauern.
Dein Verstand ist dein mächtigstes Werkzeug, deine Gedanken sind maßgeblich dafür verantwortlich, wie es dir geht. Wenn du dich in deiner Trauer, deinem Kummer wohlfühlst, dann ist das okay für den Moment.
Wie schon gesagt: Ohne Böse kein Gut, ohne Trauer, keine Freude und umgekehrt – doch verliere dich nicht niemals. Sei dir treu, schließlich hast du nur dieses eine Leben und für jeden da draußen gibt es den passenden Partner und jah, nicht jeder hat das Glück, sein perfektes Gegenstück zu finden, aber geb’ dich nicht mit weniger zufrieden. Ich dachte lange Zeit, dass Liebe Arbeit wäre … nein. Eine Beziehung, Ehe, Partnerschaft … kann mitunter mit Arbeit verbunden sein, aber Liebe? Liebe ist einfach! Und wenn sie das nicht ist, wenn sie nicht erwidert wird … such die Fehler nicht bei dir, geh weiter, lass los und wenn sich das Gefühlschaos mal wieder breitmacht, denke einfach dran:
Es ist nur Chemie.