In meinem letzten Beitrag ging es viel um Vorbereitung: neuer Reisepass, Impfungen, Visum, Flug – und mittendrin die Frage, ob meine Ohren mir das ganze Projekt Uganda nicht doch noch zerschießen.
Die letzten Tage waren ehrlich gesagt ziemlich nervig: Druck auf dem Ohr, komisches Knacken, zeitweise das Gefühl, als würde da innen alles zu sitzen. Genau das, worauf man so richtig Bock hat, wenn ein Langstreckenflug vor der Tür steht. Mein Kopf war voll mit Worst-Case-Szenarien: Trommelfell, Schmerzen beim Landeanflug, Reise absagen, Drama komplett.
Heute fühlt sich das zum ersten Mal anders an.
Wie fühlt es sich gerade an?
Kurz gesagt: normal – und genau das ist das Überraschende.
- Kein Druck mehr.
- Kein Knacken beim Schlucken oder Gähnen.
- Keine Schmerzen.
- Keine Flüssigkeit.
- Und ich bin heute Morgen aufgewacht, ohne dass sich das Ohr „zu“ angefühlt hat, so wie an den Tagen davor.
Ich ziehe die Medikation übers Wochenende noch ganz normal durch, einfach um nichts zu riskieren. Aber vom Gefühl her hat sich der Schalter umgelegt: Vor ein paar Tagen war ich innerlich noch bei „Vielleicht muss ich den Flug wirklich canceln“, jetzt bin ich gedanklich eher bei „Okay, das wird schon, das passt.“
Arzttermin vs. Bauchgefühl
Ja, der finale Besuch beim HNO steht noch an, und den nehme ich auch ernst. Ich will schon wissen, wie die Lage von innen aussieht und ob da noch ein erhöhtes Risiko besteht – gerade beim Start und bei der Landung. Aber ganz ehrlich: Mein Körper sendet gerade ein ziemlich klares Signal, dass sich alles wieder eingependelt hat.
Für mich fühlt es sich im Moment so an:
- Vor ein paar Tagen: Fokus auf der Frage „Darf ich überhaupt fliegen?“
- Jetzt: Fokus auf der Frage „Wie bereite ich mich bestmöglich vor, damit der Flug so entspannt wie möglich läuft?“
Die Richtung hat sich gedreht – von Angst vor einem Abbruch hin zu realistischer Vorfreude.
Was bedeutet das für die Reise?
Stand jetzt gehe ich ziemlich sicher davon aus, dass ich fliegen werde. Nicht mehr als theoretische Option, sondern ganz praktisch:
- Packliste finalisieren
- letzte Einkäufe
- Unterlagen checken
- mental vom „Alltag in Deutschland“ langsam auf „eine Woche Uganda“ umschalten
Der Arzttermin wird eher zum „finalen Stempel“, nicht mehr zum Richter über „Ja oder Nein“. Wenn er sagt: „Sieht gut aus“, umso besser. Wenn er sagt: „Pass beim Druckausgleich auf“, dann weiß ich, worauf ich achten muss.
Warum ich das überhaupt so ausführlich erzähle
Ich könnte natürlich einfach schreiben: „Alles gut, ich fliege.“ Punkt.
Aber genau das ist nicht der Punkt für mich.
Dieser ganze Vorlauf – Unsicherheit, Arzt, Medikamente, Sorgen, dann plötzlich deutliche Besserung – gehört für mich genauso zur Reise wie der Moment, in dem ich im Flieger sitze oder in Entebbe aussteige. Das hier ist eben nicht nur eine „Urlaubsreise“, sondern ein ziemlich persönliches Ding, und dazu gehört auch der Teil, in dem man zwischendurch denkt: „Fuck, was, wenn das alles doch noch kippt?“
Gerade deshalb will ich das dokumentieren – nicht erst, wenn alles super läuft, sondern auch dazwischen, wo es wackelig ist und sich dann langsam stabilisiert.
Kurzfassung für heute
Meine Ohren verhalten sich endlich so, wie sie sollen. Kein Druck, keine Schmerzen, kein Theater. Ich arbeite die Medikamente übers Wochenende sauber zu Ende, gehe noch einmal zum HNO – und alles in mir sagt gerade: Uganda findet statt.