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Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Me, Myself & I – Teil 2

Vor etwas mehr als drei Jahren habe ich einen Beitrag geschrieben, der für mich damals so etwas wie ein Neuanfang war – oder zumindest der Versuch davon. In „Me, Myself & I – Teil 1“ ging es um meinen Abschied von der Deutschen Post, meinen Wechsel zu Isarland und all das, was mich damals bewegt hat. Wer möchte, kann den Beitrag hier nochmal lesen – er ist ein Stück Zeitgeschichte, vor allem meiner eigenen.

Die Einleitung war damals groß, der Plan klar, die Fortsetzung angekündigt – aber sie kam nie. Vielleicht war das auch besser so.

Damals war ich verletzt, enttäuscht und ohne Perspektive. Alles hat mich so aus der Bahn geworfen, dass ich gar nicht wusste, wie es weitergehen soll. Aber es ging weiter – so wie es irgendwie immer weitergeht.

Heute weiß ich ehrlich gesagt gar nicht mehr, worüber ich im zweiten Teil schreiben wollte. Aber ich erinnere mich gut an die Zeit und die Umstände von damals. Es war das erste Mal, dass ich gekündigt wurde – beziehungsweise nach der Probezeit nicht verlängert und freigestellt. Heute lache ich darüber, wie über so vieles. Eine Tragödie im Close-up ist eben oft eine Komödie im Longterm. Was im Moment weh tut, ist lächerlich auf lange Sicht.

Ich wusste es ja mal wieder besser im Vorfeld. Trotzdem habe ich es riskiert – und bin wieder auf die Schnauze gefallen. Tatsächlich wohl zum letzten Mal.

Per Definition ist Wahnsinn, wenn man immer wieder dasselbe tut und ein anderes Ergebnis erwartet. Warum ich das also immer wieder gemacht habe? Keine Ahnung. Hoffnung vielleicht. Verzweiflung. Sehnsucht.

Jetzt sitze ich hier, mehr als drei Jahre später, und denke immer noch darüber nach. Früher habe ich das ständig getan – in der Vergangenheit gelebt, alles wieder und wieder im Kopf durchgespielt. „Was wäre wenn?“ Heute sehe ich das anders. Genau deshalb greife ich das Thema noch einmal auf – um es endlich abzuschließen.

Man muss den ersten Teil gar nicht gelesen haben, um diesen hier zu verstehen. Denn letztlich bin ich heute ein anderer als damals. Mein ganzes Denken und Handeln ist anders – überlegter, weniger impulsiv, strukturierter. Ich bereue nicht mehr und ärgere mich auch nicht über die Vergangenheit. Stattdessen frage ich mich: „Was hast du daraus gelernt?“

Und gelernt habe ich viel – nie auf die leichte Art. Es war immer kurz vor Feierabend, aber, und das ist der Punkt: Es ging immer weiter. Und es wurde nie schlechter – im Gegenteil.

Über die Jahre hat sich vieles zum Besseren gewendet. Ich habe mich weiterentwickelt, bin gewachsen, habe gelernt, mein Wissen umzusetzen und mir nicht mehr selbst im Weg zu stehen – so wie ich das schon tausendmal zuvor getan habe.

Heute habe ich einen klaren Weg, ein Ziel vor Augen, eine Strategie. Aus Fehlern lernt man, sagt man. Isarland und die ganze Ana-Geschichte waren kein Fehler – aber eine Lektion. Eine, die mich ein Stück nähergebracht hat zu dem, der ich heute bin. Und das jeden Tag ein bisschen mehr.

Die Fortsetzung kam nie – bis heute. Nicht, weil ich sie vergessen habe, sondern weil sie nicht mehr nötig war. Heute schreibe ich nur, um das Kapitel zu schließen, das seit über drei Jahren noch offen stand. Und vielleicht ist genau das der Punkt: Manche Geschichten müssen nicht zu Ende erzählt werden, um abgeschlossen zu sein. Sie hören einfach irgendwann auf, wehzutun. Und dann merkt man, dass man längst weitergegangen ist.

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