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Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Hugo, High Heels und die Stadt bei Nacht

Freitagabend. Ich sitze mit einem Hugo draußen am Straßenrand. Die Stadt ist voll – Partystimmung, laute Musik, Stimmengewirr. Und ich? Ich beobachte. Willkommen bei Hugo und fette Weiber – meiner persönlichen Sozialstudie zwischen Prosecco und Pathos.

Vor mir eine Gruppe Mädels – offensichtlich gut dabei. Stolpern in ihren High Heels, kreischen, Selfies, Drama. Eine lässt fast ihr Handy fallen und brüllt: „Ich schwööööör, er hat mir geschrieben!“ – Applaus aus dem Hintergrund. Ich bin nicht sicher, ob das gerade Comedy oder Tragödie ist.

Nebenan ein Typ mit Sonnenbrille – um 22 Uhr – der sich sichtlich Mühe gibt, cool zu wirken. Er checkt die Szene, posiert halb im Spiegelbild einer Schaufensterscheibe. Irgendwo läuft Musik aus einem offenen Auto. Irgendwo streitet sich ein Pärchen.

Hugo und fette Weiber: Echt oder RTL2?

Ich frage mich, ob das hier einfach „Feierkultur“ ist oder ein kollektiver Kontrollverlust mit Ansage. Alkohol, Make-up, Attitude – und dann ab in die Nacht. Keine Wertung – nur Beobachtung. Aber das alles fühlt sich mehr nach Theaterstück an als nach echtem Leben. Wer das anders sieht, kann ja mal meinen Jahresrückblick 2021 lesen – da gibt’s ähnliche Szenen, nur mit mehr Kontext.

Ich nehm noch einen Schluck Hugo. Zwei Jungs laufen vorbei und grölen irgendeinen Chart-Song. Eine Frau telefoniert lautstark mit „Schatz“, während sie gleichzeitig versucht, ihre Freundin vom Weitertrinken zu überzeugen. Es ist eine Mischung aus Berlin – Tag & Nacht und RTL2-Nachprogramm. Nur ohne Schnitt, ohne Pause, ohne Dramaturgie.

Ich bin nicht alt. Ich bin auch kein Miesepeter. Aber manchmal fühlt es sich an, als würde man in einer Serie mitspielen, die man nicht gebucht hat. Vielleicht ist das genau das Konzept von Hugo und fette Weiber: mittendrin, aber nur als Zuschauer.

Und wenn du dann da sitzt, leicht angeschwipst, beobachtend, innerlich schmunzelnd – weißt du, dass du irgendwie dazugehört hast. Aber eben anders. So wie man in diesem Moment hier auch nicht weiß, ob man lachen oder weinen soll.

Hugo leer. Szene bleibt. Ich geh schlafen. Die Stadt macht noch weiter. Hugo und fette Weiber – das Remake läuft morgen wieder.

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