Es ist langsam wieder an der Zeit, neue Menschen kennenzulernen – egal ob Männlein oder Weiblein. Kontakte knüpfen, Erfahrungen austauschen, über Gefühle reden, Gedanken verknüpfen. Genau das, was im Alltag oft fehlt: echte Verbindungen.
Vom ersten Eindruck und zweiten Chancen
Manchmal lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Einer, den ich zu Beginn als „Lutscher“ abgestempelt hätte, entpuppte sich im Laufe des Gesprächs als reif, intelligent und verständnisvoll. Wieder mal ein Beweis dafür, dass Vorurteile selten zutreffen.
Er sagte: „Übertreib’s nicht, mach lieber drei Mal die Woche. Jeweils einen Tag Pause, aber dafür kontinuierlich – es ist wie Zähne putzen.“ Eine simple, aber treffende Metapher. Dinge brauchen Routine. Gefühle, Sport, Kommunikation. Alles eine Frage der Haltung.
Worte, die hängen bleiben
Manche Menschen begegnen dir nur kurz, aber ihre Worte begleiten dich noch lange. „Frauen kommen und gehen, man kann sich das Leben auch schwer machen – ist alles halb so wild.“ Klingt hart, aber irgendwo steckt Wahrheit drin.
Ich habe versucht, mich zu erklären: „Ich bin oft depressiv, weil ich nicht verstehe, wie Menschen von heute auf morgen so eiskalt werden können. Plötzlich zählen nur noch die eigenen Interessen – Egoismus pur.“
Ich lebe in einer Gesellschaft, die mich regelmäßig runterzieht. Desinteresse überall – wo ist die Liebe geblieben? Ich denke viel nach, versuche zu verstehen. Aber Lösungen finde ich selten. Vielleicht geht es gar nicht darum, alles zu lösen.
Doppelmoral und Selbstsabotage
Wieso kann ich anderen so gut helfen, aber meine eigenen Ratschläge nicht beherzigen? Wieso zeige ich oft Seiten von mir, die ich selbst gar nicht mag?
„Du bist sexistisch und oberflächlich.“ – Echt jetzt? Wie wenig du mich kennst. Vielleicht wäre es klüger, Menschen nicht auf ein paar Worte oder Fotos zu reduzieren. Denn oft steckt so viel mehr dahinter.
Und jetzt sitze ich hier und frage mich, warum ich gerade den Gedanken habe, dass ein einziger Kuss darüber entscheidet, ob etwas entsteht oder nicht. Ich sollte das lassen – ich bin betrunken, müde und wahrscheinlich nicht ganz klar im Kopf. Gute Nacht.
→ Siehe auch: „Woche ohne Worte“ – über Sprachlosigkeit, Schmerz und den Umgang mit sich selbst.
Kelpie 4. Februar 2015
Diesem ersten Eindruck bin ich auch schon oft anheim gefallen. Eine spätere gute Freundin meinte zu mir mal in den Anfangszügen einer aufkeimenden Freundschaft: “Weißt du…eigentlich wollte ich mit dir nichts zu tun haben. Ich hab dich nur immer in deinen schwarzen Klamotten und allem gesehen und mir gedacht: Was ist denn das für eine Bekloppte?”
Ich persönlich habe es immer etwas schwer neue Menschen kennen zu lernen und Kontakte zu knüpfen im wirklichen Leben. Im Internet geht es dafür umso schneller und besser, weil da dieser erste äußere Eindruck erstmal fehlt.
Eric 4. Februar 2015
Ja sicher online ist es halt auch immer ein Stück leichter, weil wie du schon sagtest zum einen der äußere Eindruck fehlt und zum anderen auch eine gewisse Distanz gewahrt werden kann, man sich aber auf der anderen Seite auch wieder unheimlich nah kommen kann. Grundsätzlich halten mich die meisten im RL für ein oberflächliches Arschloch – einfach weil ich mir so ne Mauer aufgebaut habe :) Wer mich dann schon länger kennt kriegt vllt auch mal nen Link zum ein oder anderen Beitrag – am besten ist es immer die Reaktionen auf das Gelesene live mitzuerleben. Bestes Beispiel war eine junge Dame (hat Borderline) die Stress mit ihrem Freund hatte… hab ihr darauf hin mein Handy mit dem Text: http://www.meskasblog.de/2014/09/07/schreiben-hilft/ in die Hand gedrückt. Konnte sehen wie sich die Mundwinkel verzogen, langsam die ein oder andere Träne kullerte, sie mir dann um den Hals gesprungen ist und sich bei mir bedankt hat, dass sie daran teilhaben durfte… wusste selbst dann nicht wie ich damit umgehen sollte und hab mich hinter einem “Ach kann doch jeder lesen…” versteckt. Scheinbar ist ihr dann selbst ein Licht aufgegangen. Will sagen grad im Umgang mit neuen Menschen im RL bin ich echt… ja schwierig… aber wirst es wohl selbst kennen so wie mans rausliest.
Kelpie 4. Februar 2015
Genau, Nähe und Distanz in einem ist das Internet. Anonymität und doch kennt man sich eigentlich recht gut.
Im RL gibt es eigentlich zwei Seiten an mir. Bei Fremden bin ich recht ruhig, zurückhaltend und mag nicht wirklich was sagen. Bei Freunden dreh ich dann richtig auf. Ich hab aber nur wenige Freunde, weil ich der Überzeugung bin dass man einer breiten Masse nicht wirklich gerecht werden kann in allem.
Den Link zu meinem Blog haben logischerweise die Leute meiner Facebook/Twitterseite und die, mit denen ich eigentlich immer Kontakt habe. Bei Leuten, die ich weniger kenne, warte ich erstmal ab, horche nach was sie davon halten und gebe dann den Link raus oder nicht. Manche erkennen dann erst, was gedanklich, hobbymäßig, vorliebenmäßig in mir steckt (vor allem gedanklich). Bin da auch recht schwierig, weil ich nach außen recht wenig verlauten lasse von dem, was ich denke. Dementsprechend ist mein Blog auch irgendwo eine Art “Denkarium” (wenn dir das was sagt aus den Harry Potter Büchern). Eine Möglichkeit Gedanken abzulegen und immer wieder drauf zurück zu greifen.
Eric 4. Februar 2015
95% Übereinstimmung :) – und ney Harry Potter hab ich die ersten 3 Bände geschenkt gekriegt vor Jahren, sind direkt in den Müll geflogen :P