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Gestern habe ich noch darüber geschrieben, dass ich überwiegend ein besseres Verhältnis zu meinen Onlinefreunden pflege als zu denen aus dem echten Leben… und heute bestätigt sich das direkt wieder.

Bin nun 30, sitze hier, hab’ dezent einen sitzen und will mich eigentlich gar nicht mit der Thematik auseinander setzen. Immerhin habe ich es die letzten Jahre ja auch geschafft, den ganzen Mist zu verdrängen.

Sei’s drum. Ich hatte gestern Abend einen kleinen Chat mit einem meiner Bekannten, ging um Geburtstage, das Alter, etc. Als ich ihm dann berichtete, dass ich 30 werde kamen nur fünf kleine Worte von ihm:

Mit 35 hört’s wieder auf

Er ist irgendwas über 40 und ich habe mit keinem Ton erwähnt was gerade oder die letzten Tage in mir vor geht, wie beschissen ich geschlafen hab’ oder ähnliches und zugegeben kennen wir uns kaum, aber diese paar Worte haben mich irgendwie beruhigt, ich konnte endlich wieder problemlos schlafen und das obwohl mir die Aussicht auf fünf solche Jahre wirklich zu denken gibt.

Aber hey, ich hab anderes überstanden – Schmerzen und OPs die sich kaum einer vorstellen kann, Liebeskummer, Trennungen, Zurückweisungen, finanziellen Notstand… Dinge die sich jetzt so leicht niederschreiben lassen, aber in dem Moment die Hölle auf Erden war. Wurde betrogen, hintergangen, verletzt, ausgenutzt, für dumm dargestellt, seelisch und geistig misshandelt… oft aus der Bahn geworfen.

Ich habe so vieles überstanden und irgendwie überlebt… und kaum einer weiß davon, weil ich nicht darüber rede… wozu auch, mich versteht doch meist sowieso niemand… aber ja, Ausnahmen gibt es ja bekanntlich immer wieder – wer weiß… eines Tages vielleicht.

Vor vielen Jahren habe ich mir selbst versprochen, dass ich mir mit 30 die Kugel geben werde. “Nach 30 ist das Leben zu Ende.” dachte ich mir und auch, wenn es sich im Moment wirklich so anfühlt, so habe ich dank dieser fünf kleinen Worte wieder Hoffnung…

Ha… fünf Jahre… was ist das schon… gemessen an der ganzen anderen Scheiße versteht sich.