“The Open Road” ist eigentlich der Name des Netzwerks in GTA5, über das man Drogen verkaufen und Nachschub für seine Unternehmen besorgen kann. Ich fand den Titel allerdings passend für das, was gerade passiert.
Es ist schon wieder über zwei Wochen her, seit ich das letzte Mal etwas geschrieben habe. In dieser Zeit habe ich einen großen Teil meiner Unterrichtsstunden auf der Straße verbracht. Die Theorieprüfung habe ich mit null Fehlerpunkten bestanden. Danach musste ich das Ganze natürlich auch in die Praxis umsetzen.
Die ersten Pflichtstunden
Ich habe keine großen Probleme mit dem Fahren. Im Gegenteil, es läuft ziemlich gut. Meine Pflichtstunden konnte ich vergangene Woche in drei Tagen erledigen: Donnerstagabend drei Nachtfahrten, Freitagmorgen vier Überlandfahrten und Samstagmorgen vier Autobahnfahrten plus eine Überlandfahrt. Dazwischen lagen noch normale Fahrstunden.
Mir ist aufgefallen, dass die Zeit deutlich schneller vergeht, wenn man selbst fährt, statt nur daneben zu sitzen.
Angst vor der Autobahn – und wie sie verschwand
Gut, man könnte sagen, Autofahren sei nichts Besonderes. Aber für mich war es nicht selbstverständlich. Hätte mir jemand vor einem Jahr gesagt, dass ich jetzt den Führerschein mache, hätte ich nur gelacht und den Kopf geschüttelt.
Ich hatte lange Zeit Angst. Das hängt mit meinem Autounfall zusammen und kam immer wieder hoch. Inzwischen habe ich das aber gut im Griff. Besonders Respekt hatte ich vor der Autobahn. Ich dachte, dort geht es stressig und hektisch zu. Doch tatsächlich ist es die angenehmste Art zu fahren. Man schaltet kaum, fährt geradeaus und kann sich bewusst auf die anderen konzentrieren.
Am besten fahre ich, wenn mich niemand zulabert. Einmal hieß es nur: „Wieder zurück nach Calw.“ Und alles lief wie von selbst. Mein Fahrlehrer telefonierte, ich hatte Ruhe und konnte mich voll auf den Verkehr konzentrieren. Am Ende gab es einen Handschlag: „Hat doch alles funktioniert.“
Erleichterung nach 21 Fahrstunden
Haja klar – lasst mich doch einfach machen und redet mir nicht rein. Fertig ab.
Kurzum: Meine Angst ist inzwischen verflogen. Anfang Januar mache ich meine Prüfung, und dann geht der Rest seinen Gang.
Ich bin erleichtert. Ich hätte mir das Ganze schlimmer und schwieriger vorgestellt. Und das nach 21 Fahrstunden à 45 Minuten, wovon zwölf Pflichtstunden waren. Zur Einordnung: Ich habe sogar länger gebraucht, um mich mit dem Gamepad zurechtzufinden oder das Zehn-Finger-Schreiben zu lernen.