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Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Freie Fahrt: Von der Angst zur Freiheit

Das, bei mir, alles etwas länger dauert, sollte inzwischen kein Geheimnis mehr sein – zumindest, wenn ich mich auf das reale Leben, fernab der Onlinewelt, beziehe.

“Erster Sex mit 19, Führerschein mit 30” – was lange währt, wird gut, hm?

Letzte Woche war es endlich soweit: Ich habe meinen Führerschein erhalten. Da ich mich oft mehr verrückt gemacht habe, als nötig gewesen wäre, dachte ich mir, ich schreibe meine Erfahrungen dazu nieder…

Angst vorm Auto – und der erste Schritt

Ende des letzten Jahres habe ich einen Kurs begonnen, der den Erwerb des Führerscheins beinhaltete. Als ich zum ersten Mal auf der Fahrerseite eingestiegen bin, fühlte sich alles etwas ungewohnt an. Ich hatte jahrelang aufgrund meines Autounfalls mit 16 Angst, überhaupt in ein Fahrzeug zu steigen.

Ich bin ausschließlich mit der Bahn gefahren, da ich jedes Mal mit mir selbst kämpfen musste, sobald ich nur in die Nähe eines PKWs gekommen bin.

Der Führerscheinkurs konzentrierte sich eindeutig auf das Ziel, und es ging zügig voran. Bereits in den ersten beiden Wochen haben wir den gesamten Theorieunterricht durchgenommen, und einige Wochen später durfte ich zur Prüfung antreten.

Ergebnis: 0 Fehlerpunkte – also alles richtig.

Selbstzweifel und ein kleiner Motivationsschub

Wie vor jeder Prüfung war ich unheimlich aufgeregt. Nicht aus Angst, durchzufallen, sondern weil ich befürchtete, die Erwartungen anderer nicht zu erfüllen. Viele dachten: “Der muss das schaffen!” Und ich? Ich fragte mich: “Was, wenn nicht?”

Vor dem TÜV erzählte mir eine Klassenkameradin, jemand aus dem Kurs habe behauptet, ich würde durchfallen – weil ich angeblich nie gelernt hätte. Aha. Gesagt hat das jemand, bei dem ich ehrlich gesagt nie das Gefühl hatte, dass er sich überhaupt selbst die Schuhe binden kann.

Also dachte ich: “Dem zeig ich’s.” Und siehe da – Prüfung bestanden. Erste Hürde geschafft.

Praxis vs. Theorie

Nur weil man etwas theoretisch verstanden hat, heißt das nicht, dass man es praktisch umsetzen kann. Nach den ersten Fahrstunden war klar: Ich brauche Hilfe beim Lenken und Schalten. Mein Vertretungsfahrlehrer erkannte das sofort.

Wir fuhren auf einen Parkplatz, er ließ mich Manöver üben – gezielt, direkt, effizient: “Zieh das Lenkrad, nicht schieben. Hör auf den Motor, das Auto spricht mit dir.” Und er hatte recht. Ich hatte vorher zu viel nachgedacht – Zahlen, Umdrehungen, Regeln im Kopf – und vergaß dabei, einfach zu fahren.

Nach dieser Einheit lief alles deutlich besser. Ich lenkte sauber, schaltete flüssiger, fühlte mich sicherer.

Autobahn – der Endgegner?

Am nächsten Tag kam die Autobahnfahrt. Uff. Ich war angespannt – wer ist das nicht vor der ersten Autobahnfahrt? Tatsächlich war es viel einfacher, als ich dachte. Klar, auf Auffahrten muss man schnell reagieren, aber dann… Tempomat, Abstand, Spur – es lief wie von selbst.

Nach zwei Wochen Pause über die Feiertage und ein paar zusätzlichen Übungsstunden kam die praktische Prüfung. Wieder beim TÜV, wieder Aufregung, wieder zu viele Kippen.

Der Prüfer – ehemaliger Bundeswehrsoldat, wie man mir sagte – war direkt, aber fair. Begrüßung mit Handschlag und trockenem Humor. Ich fühlte mich irgendwie zurückversetzt in meine Zeit beim Bund. Also los.

Fahren, Parken, Gefahrenbremsung, einmal zu schnell in die Kurve – aber: Bestanden. “Sehr guter und umsichtiger Fahrer.” Ich hätte heulen können vor Erleichterung.

Meine Mutter – die letzte Hürde

Bevor ich richtig losfahren durfte, musste ich noch eine letzte Prüfung bestehen – bei meiner Mutter. “Du bekommst das Auto erst, wenn ich gesehen habe, wie du fährst.” Gesagt, getan. Prüfungsfahrt mit Mama, bestanden mit Lob.

Danach: Heim, Kaffee, Musik-CDs brennen (ja, wirklich), Route raussuchen – und ab zum Flughafen. Ich hatte meiner Freundin versprochen, sie abzuholen – und das tat ich. Allein, souverän, stolz.

Roadtrip zum Bodensee

Am Wochenende schlug ich ihr spontan vor, einen Roadtrip zum Bodensee zu machen. 1000 Kilometer in drei Tagen. Landstraße, Autobahn, Stau. Das volle Programm. Und wisst ihr was? Es war großartig.

Ich fühlte mich frei, unabhängig, sicher – und gleichzeitig müde. Denn ja, die Autobahn ist in Wahrheit langweilig. Man gleitet dahin, aber man muss aufpassen, dass man nicht abschaltet.

In diesem Sinne wünsche ich mir selbst weiterhin gute Fahrt – und allen, die noch zweifeln oder Angst haben: Ihr schafft das!

Falls du ähnliche Entwicklungsschritte lesen willst, wirf doch mal einen Blick auf meinen Weg zur Ernährungsumstellung oder meine Geschichte über Vertrauen und Verrat.

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