An und für sich mag ich es nicht meine Beiträge nach dem Motto: “Oh der letzte Beitrag ist schon so lange her…” anzufangen, aber es stimmt. Es stimmt, dass ich schon seit längerem nichts geschrieben habe und das was davor kam war auch eher gezwungen als wirklich gewollt.
Dieses Jahr bin ich noch gar nicht dazu gekommen mich einfach vor den Rechner zu setzen und etwas zu tippen, doch heute habe ich Lust.
Wer meinen Blog schon länger verfolgt, sollte eigentlich wissen, dass ich immer nur dann schreibe, wenn mich etwas wirklich beschäftigt, wenn ich gefrustet bin oder irgendetwas nicht verstehe oder nachvollziehen kann.
Selbstverständlich gibt es nach wie vor Dinge, die mir nicht in den Schädel gehen, zahlreiche Ereignisse über die ich mich früher nur aufgeregt oder den Kopf geschüttelt hätte. Doch inzwischen bin ich ein Stück weit ruhiger und gelassener geworden und tatsächlich ist nicht alles einen Kommentar wert.
Vor zwei Tagen meinte ein Bekannter, dass ich ja gar nicht mehr so viel “flamen”, sprich mich in Spielen aufregen und die Gegner oder das Team beleidigen würde und er hat recht. Es hat schon stark nachgelassen. Das gilt übrigens auch für mein Privatleben, ich sehe vieles gelassener, was wohl auch der Grund ist, wieso ich nur noch so wenig schreibe.
Jedes Mal denke ich mir: “Lohnt es sich meine Zeit mit so etwas zu verschwenden?” und tatsächlich tut es das meistens nicht, dennoch möchte ich mich hier und jetzt einmal mehr zu Wort melden, nicht etwa, weil mich gerade irgendetwas belastet, sondern einfach um zu zeigen, dass ich noch lebe.
Ich habe mir überlegt ggf. eine neue Rubrik einzuführen, so nach dem Motto: “Geschichten aus der Zustellung.”, denn schließlich arbeite ich jetzt ziemlich genau ein Jahr bei der Post und was ich seither erlebt habe, glaubt mir wahrscheinlich keiner. Natürlich könnte ich da, aus datenschutzrechtlichen Gründen keine Namen nennen, aber vieles von dem was ich erlebt habe lässt sich auch ganz gut verallgemeinern oder kommt ohne Namen aus.
Sagen wir einfach so: In dem vergangenen Jahr hat bisher kein Tag dem anderen geglichen und das, obwohl man eigentlich denkt, dass es ein Routinejob ist… nein, dass ist er nicht. Im Grundkern vielleicht schon, die Vorgehensweise ist in etwa immer gleich, doch täglich eine neue Herausforderung. Das liegt wohl am Faktor Mensch, den man einfach nicht berechnen kann und ich denke das ist auch genau das was ich an dem Job so liebe, es kommt einfach keine Langeweile auf. Selbst, wenn einmal an einem Tag alles glatt laufen würde, so wäre das die Ausnahme und damit auch kein Grund zur Langeweile.
Wie dem auch sei, das erste Jahr in Bayern war gut, besser sogar. Ich fühle mich wohl, im großen und ganzen geht es mir gut und nach dem ich letztens für ein paar Tage in Pforzheim war, habe ich erst wieder gemerkt, wie richtig die Entscheidung war das alles hinter mir zu lassen und einen Neustart zu wagen… doch das ist eine andere Geschichte, auf die ich zu einem anderen Zeitpunkt zu sprechen komme.