Meska's Blog

Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Kampf mit der Überforderung

Es kommt eher selten vor, dass ich andere Blogs lese, was einfach dem geschuldet ist, dass ich zu faul bin längere Texte und Bücher zu lesen. Zum Glück gibt es ja Text-to-Speech und Hörbücher, aber das ist ein anderes Thema.

Beim Stöbern auf MentalQuest.blog bin ich auf folgenden Beitrag gestoßen: “Depression: Tagebücher eines Betroffenen”, und dabei ist mir aufgefallen, dass Ben eine Zeit gebraucht hat, um seine Erlebnisse schriftlich festzuhalten. Ich hingegen haue immer direkt raus, was mir durch den Kopf schwirrt, denn ich habe vor vielen Jahren bereits erkannt, dass mir Schreiben hilft, meine Gedanken besser zu ordnen und zu verstehen. Kurzum, man kann anhand des Blogs hier gut erkennen, wann es mir gut geht und wann eher nicht.

Momentan bin ich wieder in einer Tiefphase, fühle mich antriebslos und demotiviert und bin auch ein Stück weit enttäuscht von mir selbst, dass es nicht besser vorangeht.

In einem bereits vorgeplanten Beitrag, der sich um Unordnung und Finanzen dreht, ist mir Folgendes aufgefallen:

„Es ist wichtig zu erkennen, dass Unordnung und schlechtes Finanzmanagement oft tiefer liegende psychologische Ursachen haben können. Stress, Überforderung oder mangelnde Selbstfürsorge können hier eine Rolle spielen. Es ist also ebenso wichtig, neben der praktischen Organisation auch auf die eigene mentale Gesundheit zu achten.“

Bin ich überfordert? Gut möglich.

Woher kommt die Überforderung? Nun, bis eben gerade war es mir nicht klar, deswegen schreibe ich, um mich selbst besser zu verstehen.

Allem voran die Frage, was sich in den vergangenen Monaten geändert hat, denn Depressionen sind schließlich ein schleichender Prozess, der irgendwelche Auslöser haben muss:

  • Seit einem Jahr habe ich eine neue Freundin, sie tut mir unheimlich gut und ist auch der Grund, wieso sich vieles im Nachgang geändert hat.
  • Ich habe meinen Job gekündigt, da ich fortlaufend unterfordert war. Das Team war super, die Kollegen ein Traum, jedoch war die Arbeit recht stumpf und monoton.
  • Ich bin umgezogen in den kühlen Norden, „kühl“ bezieht sich dabei nicht nur auf das Klima, sondern auch auf die Menschen und das Umfeld. Wobei ich auch dazu sagen muss, dass ich schon einige positive Erfahrungen machen konnte.
  • Ich habe einen neuen Job, habe quasi mein Hobby zum Beruf gemacht.
  • Meinen ehemaligen Hauptjob habe ich zwar gekündigt, bin aber in eine andere Abteilung remote auf Minijob-Basis gewechselt.

Die letzten beiden Punkte sind, denke ich, auch das Entscheidende. Ich habe wieder vermehrt mit Menschen zu tun, sei es persönlich oder am Telefon, und das ist, denke ich, auch der Auslöser, der mir so massiv die Energie raubt und mich überfordert.

Ich kann und will es nicht. Ich werde täglich mit dummen Menschen konfrontiert, die mir den letzten Nerv rauben.

Es kostet mich so viel Kraft, ruhig, nett und gelassen zu bleiben, was dazu führt, dass ich innerlich abstumpfe.

Ich bin ziemlich direkt und rede oft frei Schnauze, und das funktioniert einfach nicht in einem service-orientierten Berufsfeld. Ich denke, dass ist genau das, was mich so fertig macht.

Mein Herz ist am rechten Fleck, und der Vorteil von Bayern war einfach, dass es dir niemand krumm genommen hat, wenn du jemandem gesagt hast, dass er ein Depp ist. Im Gegenteil, die Menschen waren dankbar für die Aufrichtigkeit und haben sogar hin und wieder über das Gesagte nachgedacht.

Hm. Vielleicht sollte ich mich doch mal mit meinen Chefs zusammensetzen und alles etwas umstrukturieren. Ich weiß, ich weiß… An Herausforderungen wächst man, aber diese Herausforderungen überlasten mich im Moment.

Mangelnde Energie führt zu Antriebslosigkeit, Antriebslosigkeit zur Verwahrlosung und das wiederum zu Depressionen… Ich sollte wohl den Teufel bei den Hörnern packen oder die Arschbacken noch weiter zusammenkneifen bis ich darüber hinaus gewachsen bin.

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1 Kommentar

  1. Ben 17. Januar 2024

    Erstmal vielen Dank fürs verlinken. Tatsächlich habe ich einige Zeit gebraucht um zu verstehen, was da eigentlich ab ging. Und das dann noch in Worte zu fassen ist nochmal eine andere Sache. Auch heute habe ich manchmal Tage, an denen ich schlecht drauf bin, und es wäre leicht wieder in alte Muster zurückzufallen (betrifft Depression).

    Aber ich hab irgendwie alles geändert, meine Einstellung, meine Strukturen. Und es hat mir geholfen. Mit Deppen habe ich natürlich auch zu tun, aber die ziehen mich nicht mehr runter. Ich geb da auch nix mehr drauf. Machen und machen lassen. Klingt so ein bisschen raus, dass du deine alte Heimat etwas vermisst, zumindest die dortige Einstellung?

    Lass dich also nicht allzu sehr runterziehen, auch wenn’s schwer ist. Ich drück dir jedenfalls die Daumen, dass du aus dem Tief wieder raus kommst. Schreib mir gern ne Mail, wenn du „quatschen“ willst.

    -Ben

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