Was macht dir am Schreiben am meisten Spaß?
Wenn ich ehrlich bin, ist das eine der wenigen Fragen, auf die ich sofort eine klare Antwort habe. Während ich bei anderen Themen oft länger überlegen muss, sprudelt es hier geradezu aus mir heraus. Diese Seite existiert seit 2013 – und wenn ich die handgeschriebenen HTML-Seiten von früher mitrechne, schreibe ich nun schon über 20 Jahre online. Das Schreiben begleitet mich also schon lange. Aber was genau macht mir eigentlich Spaß daran?
Ich muss zugeben: Es ist nicht das Schreiben an sich. Es ist eher ein Werkzeug. Schreiben ist für mich ein Mittel zum Zweck – ein Ventil. Es hilft mir, meine Gedanken zu ordnen, mich zu sortieren, Dinge zu verarbeiten. Wenn ich schreibe, nehme ich mir bewusst Zeit, das Chaos im Kopf zu strukturieren. Es wird greifbar, reflektierbar – und dadurch oft auch leichter.
Was mir aber wirklich Freude bereitet, ist das Zurückblicken. Die Veränderung zu sehen. Mein Stil, meine Ansichten, mein Blick auf die Welt – all das hat sich im Laufe der Zeit verändert. Und genau das ist in meinen Texten sichtbar.
Das ist es, was mir am meisten Spaß macht: die Reise zu mir selbst. Wenn ich einen alten Beitrag lese, treffe ich den „alten Eric“. Manchmal belächle ich ihn, manchmal verstehe ich ihn besser als damals. Es ist fast so, als würde ich mit einer früheren Version von mir sprechen – mit einem alten Freund, der mir heute etwas beibringt.
So ist das Schreiben für mich ein Fenster in die Vergangenheit. Es ist ein Spiegel der Entwicklung, eine Chronik meines Innenlebens – und gleichzeitig ein Werkzeug, um weiterzukommen. Denn wer sich selbst verstehen will, muss manchmal einfach nur hinschreiben, was im Kopf vorgeht.
Passend dazu: Schreiben hilft? – ein Beitrag von vor fast genau zehn Jahren.