Eigentlich und Aber
Eigentlich zieht es mich in den letzten Jahren immer möglichst weit weg von zu Hause. Und eigentlich fühle ich mich dabei auch ganz wohl. Eigentlich ist es mir sogar lieber, wenn ich mal etwas für mich bin. Doch zu jedem „Eigentlich“ gehört ein „Aber“. Denn eigentlich kann eigentlich nicht allein stehen.
Heimweh in der fünften Woche
Es müsste jetzt die fünfte Woche sein, in der ich in Alicante bin – und langsam macht sich etwas Heimweh bemerkbar. Mir fehlen die Idioten, mit denen ich täglich zocke, mein eigenes Bett, warmes Essen, deutsches Essen, mein Rechner und du. Ja, du fehlst mir irgendwie auch. Dein Lächeln, deine Nähe, deine Wärme, dein Geruch … und das schon etwas länger.
Wenn Vermissen weh tut
Komisch, wie man jemanden vermissen kann, obwohl man fast täglich schreibt. Komisch auch, wie man immer erst dann merkt, was einem fehlt, wenn man es nicht mehr hat. Das Leben mit all seinen Tücken: Man kann nicht wirklich traurig sein, wenn man nie wirklich glücklich war – und umgekehrt genau so wenig. Das eine funktioniert nicht ohne das andere. Ying und Yang, Kreislauf des Lebens. Heute ergibt es wieder Sinn.
Melancholie als Lehrmeister
Melancholie ist tatsächlich etwas Schönes, wenn man lernt, sie zu kontrollieren. Ich hänge seit Jahren in diesem Kreislauf, ziehe mich gern selbst runter und baue mich irgendwann wieder auf. Die Tiefphasen wurden länger, ich verlor den Blick für die schönen Dinge. Alles wurde selbstverständlich, nichts war mehr gut genug. Heute ist das anders. Heute merke ich es, weil ich Heimweh verspüre.
Die kleinen Dinge
Sonnenauf- und -untergänge, Herbstlaub, Sand am Strand zwischen den Füßen, das Meer, Zeit für sich, gute Gespräche, ein leckerer Kaffee, gutes Essen, vielleicht sogar ein Schluck Wein, andere Menschen, Bäume, die sich im Wind bewegen, gute Musik … Das sind nur ein paar Beispiele. Es gibt so viele Dinge, für die ich den Blick verloren habe. Ganz ehrlich: Ich weiß nicht, wie ich es in Worte fassen soll.
Ein Moment unter Sternen
Mir schwirren oft so viele Gedanken durch den Kopf, dass ich manchmal gar nicht mehr mitbekomme, was um mich herum passiert. Gleichzeitig entgeht mir nichts. Jetzt sitze ich hier, das Tablet in der Hand, tippe vor mich hin, rauche und trinke Cola. Hin und wieder richtet sich mein Blick gen Himmel – auf der Suche nach Sternen und vielleicht auch ein wenig in der Hoffnung, dass du sie gerade auch siehst.