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Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Komprimierte Dummheit

Ich weiß nicht genau, was es ist oder woran es liegt, aber mein Aggressionspotenzial steigt stetig. Normalerweise bin ich ein ruhiger, gelassener Mensch – so zumindest das Feedback, das ich von anderen oft bekomme. „Du bist mein Ruhepol“, hieß es mehr als einmal. Anderen kann ich fast immer helfen, doch wenn es um mich selbst geht, ist es schwieriger. Im Moment fällt es mir verdammt schwer, gelassen zu bleiben.

Vom Ruhepol zur Unruhe

Vielleicht bin ich hier komplett falsch. Aber immerhin weiß ich jetzt, wo ich nicht enden möchte. Heute stand ich im Laden und habe ernsthaft darüber nachgedacht, Alkohol zu kaufen – oder mich mit anderen auf einen Joint einzulassen. Gleichzeitig war da aber dieser Gedanke: „Du bist besser als das.“ Und zum Glück war er stärker als der Drang, zuzugreifen.

Noch habe ich die Kraft, diesen Impulsen zu widerstehen. Aber wie lange kann ich das durchhalten? Wie lange dauert es, bis ich wieder einknicke und zusammenbreche? Es ist ein Kampf, den ich im Stillen führe – und den niemand von außen so richtig sehen kann.

Zu viele Menschen, zu viel Enge

Heute war wieder so ein Moment. Sieben oder acht Leute drängten sich in der Küche, alle redeten durcheinander, zu viel Lärm, zu viel Nähe, zu viel Dummheit auf einem Fleck. Ich bekam Platzangst, wurde unruhig und musste einfach raus. Es war nicht mehr auszuhalten.

Also habe ich mich zurückgezogen. Statt groß zu kochen, gab es für mich nur eine schnelle Pfanne Bami-Goreng. Einfach, unspektakulär – aber besser so, als mich noch weiter zu überfordern. Inzwischen kenne ich meine Macken und weiß, wann es Zeit ist, einen Schritt zurückzugehen, bevor es eskaliert.

Mit Aggressionen umgehen lernen

Vielleicht ist genau das der Schlüssel: rechtzeitig erkennen, wann es kippt, und dann die Notbremse ziehen. Ich weiß, dass ich kein schlechter Mensch bin, nur weil mir manchmal alles zu viel wird. Und ich weiß auch, dass es kein Versagen ist, wenn man Grenzen hat. Im Gegenteil: Vielleicht ist es sogar ein Zeichen von Stärke, diese Grenzen zu kennen und bewusst zu ziehen.

Mit Aggressionen umgehen heißt für mich nicht, sie wegzudrücken, sondern zu verstehen, wann sie entstehen – und wie ich sie in den Griff bekomme, bevor sie mich in den Griff nehmen.

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