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Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Weil es so sein muss

Vor ein paar Stunden hatte ich eigentlich einen ganz anderen Blogbeitrag geplant, doch jetzt sitze ich hier und möchte über eine Theorie sprechen, die mich schon lange begleitet. Ich glaube, dass alles aus einem bestimmten Grund geschieht. Menschen treten in unser Leben, stellen es auf den Kopf, und am Ende erkennen wir, dass es genauso kommen musste. Vielleicht ist irgendwo bereits alles geschrieben – eine Art Plan, den wir nur Schritt für Schritt entschlüsseln.

Sind es wirklich Zufälle? Für mich nicht. Wer an Zufälle glaubt, übersieht etwas. Es ist schwierig, diese Denkweise zu erklären, ohne überheblich zu wirken. Eine Freundin sagte neulich lachend zu mir: „Jaja, du hast das Leben verstanden.“ Aber so sehe ich es gar nicht. Ich behaupte nicht, dass ich es verstanden habe – wahrscheinlich werde ich es nie vollständig begreifen. Doch zumindest erkenne ich inzwischen Zusammenhänge, die mich gelassener machen.

Ich könnte dutzende Situationen aufzählen, die wie „Zufälle“ wirkten und sich später als Wendepunkte herausstellten. Sie haben mich geprägt, Entscheidungen beeinflusst und mir gezeigt: Dinge passieren nicht einfach so. Es muss so sein, weil es so sein soll.

“Can you prove you exist?”

Diese Frage stellte mir gestern eine Mitspielerin, nachdem wir lange über genau solche Themen gesprochen hatten. Kann ich das wirklich beweisen? Vielleicht nicht. Aber ich weiß, dass es noch nicht meine Zeit war zu gehen, als ich damals meinen Autounfall hatte. Es ist ein eigenartiges Gefühl, auf einer Trage zu liegen, umgeben von Ärzten, die alles daransetzen, dich am Leben zu halten. Seitdem glaube ich, dass bestimmte Dinge vorherbestimmt sind – auch wenn es mir manchmal missfällt, nicht alles selbst kontrollieren zu können.

Seit ich das akzeptiert habe, bin ich ruhiger geworden. Geduldiger. Weniger getrieben. Ich weiß: Alles geschieht, wie es geschehen muss. Und je öfter ich das erlebe, desto klarer wird mir, dass darin eine Art Gelassenheit liegt.

Vor einigen Wochen ist ein Mitbewohner nach langer Krankheit gestorben. Anfangs war ich sehr traurig, und auch heute werde ich emotional, wenn ich daran denke. Aber ich weiß inzwischen, dass es sein Weg war. Er war der Erste, der mich hier begrüßte, der sich um mich sorgte, fast wie eine Vaterfigur. Er hat mich geprägt. In seiner letzten Nacht sah ich ihn noch – und obwohl die Umstände nicht schön waren, werde ich seine Worte nie vergessen: „Danke, dass du da bist.“

Nein, ich danke dir. Für deine Fürsorge, für deine Präsenz, für das, was du mir mitgegeben hast. Es musste so sein. Und auch wenn wir nicht wussten, dass es seine letzte Nacht hier war, bin ich heute dankbar, dass er durchgehalten hat – um mir noch einmal den Weg zu zeigen. Zumindest in diesem Teil meines Lebens.

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