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Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

In die Tonne klopfen

Ich stehe in meinem Zimmer und lasse den Blick langsam schweifen. Überall liegen Dinge, die sich über die letzten Jahre angesammelt haben. Manche von ihnen sind Erinnerungen, manche einfach nur Zeug, das irgendwann mal wichtig schien. Ich frage mich, was davon ich wirklich noch brauche – und was ich getrost zurücklassen kann.

Wenn ich ehrlich bin, bleibt nicht viel übrig. Ein paar wenige Dinge haben noch einen Wert, der Rest ist nur Ballast. Vieles ist längst kaputt oder überholt, anderes habe ich nie benutzt und werde es wohl auch nie mehr anfassen. Mitnehmen oder in die Tonne klopfen? Je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird die Entscheidung: Das meiste gehört auf den Müll.

Und während ich so dastehe, merke ich, wie sehr sich dieser Gedanke auch auf mein Leben übertragen lässt. Mein Bekanntenkreis fühlt sich ähnlich an wie die Dinge hier im Zimmer: ein Sammelsurium aus Menschen, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben, ohne dass sie mir heute noch wirklich etwas geben. Kontakte, die mehr Platz einnehmen als Nutzen haben. Oberflächliche Gespräche, leere Versprechen, Beziehungen, die längst verstaubt sind wie alte Kisten im Regal.

Am Ende bleibt die gleiche Frage: Behalten oder loslassen? Und die Antwort ist wohl dieselbe wie bei den Gegenständen um mich herum. Es tut manchmal weh, sich von Vertrautem zu trennen – aber Ballast mitzuschleppen, der einen nur bremst, ist auf Dauer noch schwerer.

Vielleicht ist das Aufräumen von Dingen sogar einfacher, weil man sie stumm in eine Tüte stopfen und hinaustragen kann. Menschen dagegen sind komplizierter. Da hängen Erinnerungen dran, gemeinsame Geschichten, manchmal auch Schuldgefühle. Doch letztlich machen sie den Unterschied kaum aus: Was keinen Platz mehr in meinem Leben hat, sollte auch keinen Raum mehr beanspruchen.

Also bleibt die Entscheidung: Weniger mitschleppen, mehr loslassen. Nur das behalten, was mir guttut, was Sinn hat und was wirklich zu mir passt. Alles andere? Abhaken, aussortieren, verschwinden lassen. Denn vielleicht entsteht genau in diesem Leeren Platz für Neues – für Dinge und Menschen, die nicht nur Staub ansetzen, sondern wirklich einen Teil meines Lebens ausmachen.

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