Ich hatte da was im Kopf. Ich weiß nicht mehr genau, was es war, aber irgendwie sind nur eine Handvoll Begriffe übrig geblieben. Hm. Es ist, als wäre da ein Faden, den ich gerade nicht mehr greifen kann.
Ich schaue im Zimmer herum und versuche, den Gedanken wiederzufinden, der mir entglitten ist. Ging mir schon lange nicht mehr so, dass ich vollkommen planlos war. Normalerweise weiß ich immer ungefähr, wohin ich will – diesmal ist einfach alles weg.
Mein Schädel fühlt sich komplett leer an. Kein klarer Gedanke, kein Ansatzpunkt. Vielleicht sollte ich es später noch einmal probieren. Im Moment ist alles wie zugeschneit.
Inzwischen sind einige Stunden vergangen. Ich war duschen, in Böblingen und Sindelfingen unterwegs, habe mir dies und jenes angeschaut, Gedanken gemacht. Doch der eigentliche Gedanke von vorhin – der ist immer noch nicht da. Nur ein Gefühl von Suchen bleibt.
Mir wurde jetzt schon so oft gesagt, dass ich mich mit meinen Fähigkeiten selbstständig machen soll. „Du kannst dies gut, du kannst jenes gut“, höre ich ständig. Aber alles ist irgendwann langweilig – auf Dauer zumindest. Ich glaube, den perfekten Job gibt es für mich nicht. Oder ich habe ihn nur noch nicht gefunden. Schwierig.
Also selbstständig in verschiedenen Bereichen? Abwechslung selbst gestalten? Print, Design, Web, Medien… irgendwas in diese Richtung? Keine Ahnung. Es klingt reizvoll, aber auch unendlich anstrengend. Vielleicht wäre genau das mein Weg – vielleicht auch nicht.
Und wieso zum Geier habe ich vergangene Nacht geträumt, dass ich die größte Schlampe, die mir in den letzten Jahrzehnten untergekommen ist, geheiratet habe? Was für ein absurder Traum. Und was noch viel wichtiger ist: Wer war diese komische Blonde, die die ganze Zeit zu mir rübergeschaut hat im Bus? Was sollte das alles?
Man merkt, wenn man beobachtet wird. Diese Frage, ob ich denn was im Gesicht habe oder warum man mich anguckt, erübrigt sich seit nunmehr 14 Jahren. Und trotzdem spüre ich diesen Blick, immer wieder. Es bleibt ein Rätsel, das mich irgendwie beschäftigt, auch wenn ich so tue, als wäre es mir egal.
Ach, kein Plan, was ich eigentlich wollte. Gerade war der Gedanke wieder kurz da – nun ist er wieder weg. Einmal mehr. Vielleicht schreibe ich es einfach auf, um diese Leere festzuhalten. Vielleicht finde ich den Faden beim nächsten Mal.