Obwohl ich eigentlich müde bin, möchte ich ein paar Gedanken zum Tagesabschluss festhalten. Manchmal hilft es, Dinge aufzuschreiben, bevor der Tag endet – als kleine Reflexion über das, was war, und das, was hängen bleibt.
Mittwoch ist Gemeinschaftstag
Jeden Mittwoch findet in meiner aktuellen Einrichtung ein offenes Abendessen statt. Immer mehr Menschen kommen in den letzten Wochen zum kostenlosen Essen und anschließenden gemeinsamen Gebet. Das Angebot scheint gut anzukommen – nicht nur wegen des Essens, sondern auch wegen der Atmosphäre.
Diese Woche durfte ich das Menü auswählen. Die Entscheidung fiel mir nicht schwer: Fleischküchle mit Kartoffelpüree, meine absolute Lieblingsspeise. Einfach, bodenständig, aber für mich das beste Essen überhaupt.
Vom Einkauf bis zum Teller
Ich war verantwortlich für den Einkauf und die Zubereitung – für rund 20 Personen. Am Ende standen Fleischküchle, cremiges Kartoffelpüree, Erbsen und Karotten mit weißer Soße, Rahmsoße, frischer Salat und Brötchen auf dem Tisch. Das Menü war simpel, aber sättigend, liebevoll gekocht und gut angenommen.
Mehr als nur Essen
Ich liebe Fleischküchle – vor allem dann, wenn sie selbstgemacht und ordentlich gewürzt sind. Lange Zeit war mir das Tütenpüree vollkommen ausreichend. Doch das änderte sich, als ich jemanden Besonderen traf. Sie zeigte mir, dass selbstgemachtes Kartoffelpüree nicht nur besser schmeckt, sondern auch gar nicht so aufwendig ist, wie ich immer dachte.
Seit unserem letzten gemeinsamen Kochen hatte ich mich nicht mehr aufgerafft, genau dieses Gericht zuzubereiten. Vielleicht, weil es eben nicht nur ein Essen ist. Vielleicht, weil damit Erinnerungen verbunden sind, die wehtun.
Erinnerung, Geschmack, Gefühl
Am Ende des Abends waren alle Gäste begeistert, satt und zufrieden. Für sie war es ein schöner Abend mit gutem Essen. Für mich war es ein Schritt zurück – oder vielleicht auch nach vorn. Ich saß da, sah den leeren Teller vor mir und dachte an sie. An das, was war, und an das, was fehlt.
Es ist, wie es ist. Aber ich vermisse sie. Und das darf ich auch.