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Ein altes Sprichwort besagt: “Schlimmer geht immer!” – wenn du schon denkst, dass du am Arsch bist gibt es immer wieder Leute, die das noch überbieten können. Ein gutes Beispiel dafür ist Gandalf… zumindest nenne ich ihn so, weil er verdammte Ähnlichkeit mit dem bekannten Zauberer hat.

Wir sind noch dabei zu spekulieren was dem guten Mann fehlt, denn an und für sich ist er voll in Ordnung doch hin und wieder hat er seine fünf Minuten und es ist als würde man mit einer komplett anderen Person sprechen, fast so als hätte er zwei Persönlichkeiten: Zum einen lieb, nett und total umgänglich und auf der anderen Seite ein kompletter Wichser.

In der Einrichtung in der ich zur Zeit lebe gibt es schon viele Leute die komplett neben der Spur sind – es ist schade mit anzusehen wie Menschen ganz unten ankommen können. Und auch wenn ich hin und wieder selbst derbe Stimmungsschwankungen habe, schaff ich es dennoch immer wieder mich zu raffen.

Zynismus und Sarkasmus – meine zwei Lieblingseigenschaften, jedoch immer mit einem Augenzwinkern. Doch Gandalf… Gandalf ist schwierig. Lange Zeit habe ich mich sehr gut mit ihm verstanden, gequatscht und auch zusammengearbeitet. Irgendwann saßen wir jedoch am Frühstückstisch und er dachte mich dumm anmachen zu müssen. Ich ließ mir erst nichts anmerken, hab’ meine Brötchen weiter gegessen, meinen Kaffee getrunken – als er es jedoch nicht lassen konnte zu sticheln bin ich ausgerastet, hab’ ihn rund laufen lassen vom Feinsten, mich selbst fast nicht mehr erkannt. Doch ich denke es war notwendig, denn seither verstehen wir uns wieder bombastisch.

Schwierig, entweder ist er echt schizophren oder er will hin und wieder austesten wie weit er gehen kann. Ich denke meinen Standpunkt konnte ich recht gut ihm gegenüber vertreten, sodass es seither keine Probleme mehr gibt. Komischer Kunde.

Wir haben dann erstmal eine Weile nicht mehr miteinander geredet – viele Daumen gingen nach oben von den Leuten die die Aktion miterlebt haben und alle wollten mir den Rücken stärken. Und auch wenn sich die Bestätigung gut angefühlt hat… brauche ich das nicht, ich weiß schon was ich mache und wieso… zumindest wenn ich nicht wieder in einer meiner Depri-Episoden feststecke.

Wie hat meine Sozialarbeiterin gut gesagt: “So viel Potenzial, es ist ja nicht so, dass man sagen könnte okay bei dem ist es eh vorbei, da kommt nichts bei rum…”

Eigentlich sollte es ein Denkanstoß sein, denn ich habe es echt schon so oft gehört… bin intelligent, kreativ, der mit Abstand Schlauste in der Familie und wenn mans genau nimmt, sollte gerade ich allen anderen beweisen wie der Hase läuft – doch stattdessen gebe ich mich meiner Melancholie hin und lass alles verwahrlosen. Mensch Junge… raffe dich – du kannst doch so viel mehr.