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Aus der Dunkelheit ins Licht: Gedankenwandel seit 2013

Die Schuldfrage klären

Es ist schon einige Jahre her, als mir einer meiner Leser eine direkte Nachricht über meine Facebookseite geschickt hat. Es war das erste – und bisher einzige – negative Feedback, das ich erhalten habe. Genau deshalb ist es mir bis heute, Jahre später, in Erinnerung geblieben. Die Kernaussage lautete, dass meine früheren Beiträge irgendwie besser gewesen seien und sich die neueren Posts eher so lesen würden, als würde ich ständig die Schuld bei anderen suchen.

Für meinen Teil dachte ich eher, dass es umgekehrt ist: dass ich früher mehr gejammert habe und mit der Zeit mehr Eigenverantwortung übernommen habe. Ich wollte wissen, ob wir tatsächlich über dieselben Beiträge sprechen. Da auf meiner Facebookseite jedoch automatisch zufällige Beiträge gepostet werden, habe ich keine Antwort mehr erhalten. Keine Antwort zu bekommen ist zwar ärgerlich – aber (zumindest in diesem Post) nicht das Thema.

Eigenverantwortung oder Schuldzuweisung?

Wie konnte es sein, dass unsere Wahrnehmungen so unterschiedlich waren? Hm. In den letzten Tagen musste ich oft an eine Aussage meiner Ex denken: “Wenn du das jetzt tust, musst du damit leben.” Ja, natürlich – wer denn sonst? Es ist meine Entscheidung, also trage ich auch die Konsequenzen. Ich muss damit leben.

Vielleicht war es früher tatsächlich anders. Vielleicht habe ich die Schuld bei anderen gesucht – obwohl ich mich im Moment an keine konkrete Situation erinnern kann, auf die das zutrifft. Genau genommen widerspricht es sogar meiner Natur und meinem “Krankheitsbild”. Ich mache mir viel zu viele Gedanken darüber, was hätte sein können, ob ich die richtigen Entscheidungen getroffen habe, und suche dabei ununterbrochen die Schuld bei mir selbst.

Interessanterweise kam das Thema heute auf der Arbeit zur Sprache – und passte somit direkt zu meinen Gedanken der letzten Tage. Ich erklärte einer Kollegin, dass ich nicht mit dem Finger auf andere zeige, weil mir meine Schwester mal sagte: Wenn man mit dem Finger auf jemanden zeigt, zeigen immer drei Finger auf einen selbst.

Sie grinste, da sie die Metapher noch nicht kannte, und gab mir recht. Ich ging noch einen Schritt weiter und erklärte ihr, dass man immer Verantwortung abgibt, sobald man anderen die Schuld zuschiebt. Und da ich ungern Kontrolle über mein Leben abgebe, liegt es nahe: Wer ist schuld an dieser oder jener Situation? Ich.

Wenn ich die Fehler bei mir suche, behalte ich die Kontrolle. Ich übernehme Verantwortung – und genau dadurch kann ich mich weiterentwickeln. Niemand möchte bevormundet werden. Jeder will Herr über sein eigenes Leben sein. Genau da fängt es an. Es bringt nichts, die Fehler bei anderen zu suchen, denn dadurch gibt man Verantwortung ab – und verliert die Kontrolle.

Nun, ich denke, damit sollte die Schuldfrage geklärt sein.

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