Willst du dich von etwas trennen, dann musst du es verbrennen…
Jeder Mensch hat seine eigenen Rituale, wenn es darum geht, etwas loszulassen. Manche schreiben Briefe, die sie nie verschicken, andere reden mit Freunden oder suchen Ablenkung. Und wieder andere entscheiden sich für das Feuer. Ob es wirklich wirkt? Schwer zu sagen. Aber für mich persönlich war es der richtige Weg. Ich habe beschlossen, einige Dinge aus meiner Vergangenheit zu verbrennen – Erinnerungen, die zu schwer geworden sind. Decken, Schals, Briefe, Fotos, Kuscheltiere, Armbänder… einfach alles, was mich immer wieder zurückgezogen hat.
Es ist erstaunlich, wie schnell das Feuer die Kontrolle übernimmt. Erst hältst du etwas in den Händen, noch voll von Erinnerungen, und nur Sekunden später bleibt davon nichts als glühende Reste. Flammen, die knistern, Rauch, der in den Himmel zieht – und dann nur noch Asche. Rein äußerlich ist es ein einfacher Prozess, aber innerlich fühlt es sich an wie ein kleiner Befreiungsschlag.
Natürlich bleibt es nicht nur bei Asche. Da ist auch ein Stechen in der Brust, Tränen, die du nicht zurückhalten kannst, und dieses merkwürdige Gefühl von Endgültigkeit. Loslassen klingt leichter, als es ist. Doch manchmal geht es nicht anders. Wenn jemand ohne dich leben kann, musst du dir selbst eingestehen, dass auch du ohne ihn leben kannst. Das klingt hart, aber es ist notwendig.
Verbrennen heißt nicht vergessen. Die Erinnerungen bleiben irgendwo im Kopf, aber sie verlieren an Gewicht. Was bleibt, ist die Erkenntnis: Ich habe es versucht, ich habe geliebt, ich habe verloren – und trotzdem lebe ich weiter. Vielleicht nicht heute mit voller Kraft, vielleicht nicht morgen, aber Schritt für Schritt. Und irgendwann wird das, was jetzt noch brennt, wirklich zu Asche geworden sein. Mach’s gut. Ich habe keine Kraft mehr für diese alte Last – und genau deshalb lasse ich sie gehen.