Woran hast du gearbeitet?
An vielem und vor allem an mir. An Dingen, Websites, Projekten, Autos, meinem Leben, Beziehungen, an allem, was sich gerade anbietet, wenn’s irgendwo hakt oder still wird.
Ich kann nicht gut nichts tun. Es gibt immer was zu schrauben, zu ändern, zu optimieren. Im Kopf, am Code, unter der Haube. Und selbst wenn’s läuft, überleg ich schon, wie’s besser geht. Nicht, weil ich unzufrieden bin – sondern, weil’s sonst stehenbleibt. Und Stillstand fühlt sich für mich schlimmer an als jedes Chaos.
Ich hab an meinen Seiten gearbeitet, an meinem Shop, am Blog, an Dingen, die keiner sieht, die aber laufen müssen. Habe gelernt, dass alles, was ich baue, irgendwie auch ein Teil von mir ist. Ich funktioniere über Projekte. Über Ideen. Über das Gefühl, dass ich was erschaffe, das bleibt – selbst wenn’s nie wirklich fertig wird.
Vielleicht ist genau das der Punkt: Ich mag Prozesse, keine Abschlüsse. Ich mag Bewegung, keine Ruhe. Ich brauch das Gefühl, dass etwas weitergeht, auch wenn’s sich langsam bewegt. Manche nennen das Rastlosigkeit. Für mich ist es einfach Leben.
Und manchmal, wenn ich abends da sitze, irgendwas überarbeite, eine Zeile Code ändere oder einfach nur denke, wie viel noch zu tun ist – dann merke ich, wie viel Zeit vergangen ist. Wie vieles nie fertig wird, weil es sich verändert, so wie ich. Und dann schleicht sich dieser Gedanke ein: Was, wenn irgendwann Schluss ist – nicht, weil man will, sondern, weil’s einfach aufhört?
Ich glaub, das ist meine größte Angst. Nicht der Tod selbst, sondern das Abreißen mitten im Satz. Dieses Gefühl, dass noch zu viel offen ist, zu viele Ideen, zu viele Dinge, an denen ich gerade bin. Menschen sagen, Geister wären Seelen, die keine Ruhe finden. Vielleicht sind das einfach nur Leute, die noch was vorhatten.
Ich arbeite an meinen Projekten, an mir, an meinem Leben. Manchmal läuft’s gut, manchmal nicht. Aber egal, was ich anfange – ich weiß, es wird nie ganz fertig. Und vielleicht ist das genau der Punkt. Nicht fertig werden zu müssen, um trotzdem zufrieden zu sein.