Vor dem Zubettgehen wollte ich eigentlich noch etwas schreiben, wusste jedoch nicht genau, worüber. Oft sitze ich in solchen Momenten einfach da, lasse meine Gedanken schweifen und hoffe, dass sich ein Thema von selbst ergibt. Heute allerdings war die Entscheidung schnell gefallen, denn aus gegebenem Anlass drängt sich ein Gedanke auf, den ich teilen möchte.
Ich habe mich nämlich mit meinem Blog beschäftigt und ein paar Optimierungen vorgenommen – genauer gesagt mit den Tags, also den Schlagwörtern. Dabei fiel mir auf, dass ich viele Begriffe in leicht unterschiedlicher Form genutzt habe, die sich eigentlich zusammenfassen lassen. Ein Beispiel: „Trauer“ und „Trauern“. Im Grunde meinen sie das Gleiche, aber in der Statistik tauchen sie getrennt auf. Das habe ich nun vereinheitlicht. Klingt vielleicht nach einer Kleinigkeit, doch während dieser Arbeit ergab sich für mich eine ganz andere, viel spannendere Erkenntnis.
Ich habe nämlich einen Blick darauf geworfen, welche Schlagwörter in meinem Blog am häufigsten vorkommen. Und das Ergebnis war – zumindest für mich – ziemlich aufschlussreich. Ganz oben auf der Liste stehen drei Begriffe:
Hmm… Was sagt das über mich aus? Auf den ersten Blick vielleicht nicht viel. Doch wenn ich darüber nachdenke, spiegelt es ziemlich genau wider, wie ich schreibe und denke. Es sind die großen Themen, die mich bewegen: das Grübeln über das Leben, das Suchen nach Liebe und das Festhalten an meinen Gedanken, die ich hier niederlege, weil ich sie im Alltag sonst oft für mich behalte.
Es bestätigt auch, was nur wenige wirklich wissen: dass ich abseits meines Blogs und meiner einsamen Gedanken oft anders wirke, als ich in Wahrheit bin. Wer mich kennt, würde wahrscheinlich zuerst Begriffe wie „Autos“, „Gaming“ oder auch „Frauen“ mit mir verbinden. Tatsächlich kommen solche Wörter im Blog aber deutlich seltener vor. „Sex“ zum Beispiel ist ein Thema, das in nicht einmal 20 Beiträgen auftaucht, während allein zum Thema Liebe rund 40 Texte existieren. Das sagt doch einiges aus. Vielleicht, dass ich in meinen Texten eher das schreibe, was tief in mir liegt, statt das, was man von außen ohnehin sieht.
Und vielleicht ist genau das der Unterschied: Im echten Leben präsentiere ich oft eine härtere, pragmatischere Seite von mir. Hier im Blog dagegen lasse ich den Filter fallen und schreibe über Dinge, die verletzlicher und persönlicher sind. Die Statistik zeigt mir damit nicht nur, welche Tags ich am häufigsten nutze, sondern auch, wie sehr dieser Blog mein inneres Ich widerspiegelt – ein Ich, das nicht jeder kennt und vielleicht auch nicht jeder kennen soll.
Wie dem auch sei, ich möchte das Thema nicht unnötig in die Länge ziehen. Für heute reicht es mir zu wissen, dass meine Texte mehr über mich aussagen, als mir manchmal bewusst ist. Und vielleicht ist das auch genau der Grund, warum ich schreibe: um mich selbst besser zu verstehen. In diesem Sinne – eine gute Nacht und bis bald.